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FRAGEN UND ANTWORTEN

Heute geht es um eine Fahrt durch Südschweden mit dem Wohnmobil und allen damit zusammenhängenden Fragen. Ausserdem um schöne Mitbringsel für die Lieben zu Haus sowie Kultur. Dann haben wir eine schöne Route von Göteborg in den Norden über den Mittelpunkt Schwedens nach Ytterhogdal und weiter bis Vilhelmina ausgearbeitet und über Åsele und das Haus der Elche an der Ostküste wieder zurück in den Süden. Als Dauerbrenner für jeden Schwedenurlauber: Wann sehe ich endlich meinen ersten Elch?

Frau Unseld möchte Südschweden mit dem Wohnmobil bereisen und hat allerlei Fragen dazu, betreffend der kürzesten Anreise, wo die Toilette des Wohnmobils geleert werden kann oder nach kulturellen Höhepunkten und Tipps für typische Mitbringsel.

Vielen Dank für Ihre Mail. Sie wollen also Südschweden mit dem Wohnmobil bereisen. Das ist eine sehr gute Idee und Sie werden sicher unvergessliche Eindrücke von dieser Reise mitbringen

Hinkommen tun sie mit den Fähren von Scandlines von Travemünde aus bzw. Rostock oder Sie fahren auf der Vogelfluglinie über Puttgarden - Rödby nach Kopenhagen und von hier über die (mautpflichtige) Öresundsbrücke nach Malmö. Die Preise und Fahrzeiten der Fähren entnehmen Sie bitte der Homepage von www.scandlines.de Am schnellsten ist immer noch die Vogelfluglinie.

Die zweite wichtige Frage ist die der Wasserversorgung für Wohnmobile. Dazu ist zu sagen, dass die Tankstellen in Schweden bis auf einige wenige Ausnahmen grosse Stationen sind, die dementsprechend ausgerüstet sind und wo Sie auch Ihre Toilette entsorgen können. Es sind alle gut, wir fahren immer zu den Statoilstationen. Überall kann problemlos mit den gängigen Kreditkarten (am besten Visa oder Mastercard) bezahlt werden. (Keine Euroschecks)

Jetzt zu der Route. Von Malmö fahren Sie Richtung Vellinge und dann weiter nach Falsterbo. Einer der schönsten Sandstrände Schwedens erwartet Sie. am Wochenende kan es hier an schönen Tagen recht voll werden, doch unter der Woche können Sie in Ruhe geniessen. Weiter über Trelleborg Richtung Ystad. Durch Ystad durch und gleich hinter dem Campingplatz gibt es rechterhand immer wieder wunderschöne Parkplätze unter Kiefern direkt am Strand. Hier ist die Küste etwas steiler, es wird also gleich tief im Wasser und es ist nicht so warm wie in Falsterbo.

Von Ystad die Küste entlang nach Kåseberga und weiter bis zu einem Schild Sandhammaren (das ist nach Löderups Strandbad) Hier können Sie 50 m breiten Sandstrand und völlige Ruhe geniessen. Das Wohnmobil stellen Sie auf dem grossen Parkplatz ab. Es gibt auch Wasser.

An der Küste entlang bis Simrishamn. Nettes Fischerdorf mit einer etwas felsigeren Küste. Gleich hinter Simris auf ersten Parkplatz rechts einschwenken. Sehr ruhig, auch für Lagerfeuer geeignet. Etwas weiter nördlich liegt der Stenshuvud Nationalpark. Über Brösarp nach Degeberga (schön zum wandern und radfahren, siehe http://www.schwedenoutback.com/degeberg.htm

Weiter nach Kristianstad (Wasserreich, tiefster Punkt Schwedens) und auf der E22 bis Fjälkinge fahren. Hier zum Ivösee und der Hopfenstrasse abzweigen. Wunderschöner See mit Insel in der Mitte (gratis Autofähre) unbedingt benützen. Zahlt sich aus. See umrunden, in Bromölla auf die E22, wenn Sie bis Stockholm wollen. Sonst zum Immelsee.

Auf der E22 nach Karlskrona (vorher noch Mörrum mit dem Haus der Lachse, Karlshamn und Bräkne-Hoby (abzweigen und Blomstergården ansehen, ein Blumenpark sondergleichen). Über Kalmar (Schloss, Landesmuseum) auf die Sonneninsel Öland (Leuchtturm Langer Jan im Süden, Wikingerburg Eketorp, Heidelandschaft Alvaret, Schlossruine Borgholm und gleichnamige Stadt mit Solliden der Sommeresidenz des schwedischen Königs. (Von hier Fähre nach Mönsterås nehmen). Im Norden der Insel schöne Kiefernwälder.

Kurz vor Mönsterås nach Timmernabben abzweigen und bei Gabriels Keramik vorbeischauen. Sehr schöne, originelle und vor allem preiswerte Einzelstücke. Dies ist nur ein kurzer Überblick über Südostschweden. Mehr darüber lesen Sie hier: http://www.schwedenoutback.com/sudostsch.htm

In Stockholm unbedingt eine Fahrt in die Schären mit den Dampfschiffen machen, auch Fahrt nach Marieberg zum Schloss Gripsholm möglich. Weiters das Freilichtmuseum Skansen und das Kriegsschiff Vasa (vor dreihundert Jahren gesunken und jetzt wieder geborgen) besichtigen. Drottningholm und Königsschloss sowie Kaknästurm oder Altstadt sind ebenfalls sehenswert. Kunsthandwerk aus ganz Schweden gibt es bei Svensk Hemslöjd am Sveavägen 44 U-bahnstation Hötorget.

Apropos Einkaufen: In Vänsterås (kommen Sie auf der Rückfahrt vorbei) sollten Sie bei Skultuna Messing (etwa 10 km ausserhalb von Västerås nördlicher Richtung) einen Besuch abstatten. Wunderschöne Messingprodukte und auch hier Möglichkeit für echte Schnäppchen.

Übrigens wenn Sie an Glaskunst interessiert sind: Von Kalmar führt die Strasse 25 nach Växjö. Das ist die Strasse ins Glasreich. Entlang der Strasse liegen bekannte Orte wie Kosta oder Boda mit den berühmten Glasbläsereien gleichen Namens. Etwas günstiger ist beispielsweise die Glasbläserei Bergdala Glasbruk in Hovmantorp mit der "Filbuken" Schüssel in der Nähe finden Sie auch Sten Johans Keramikwerkstatt oder Boda Smide: Eisen und Glas, oder Hermanns Kristall gleich neben Boda Glasbruk. In Lessebo eine Papiermühle, ein Finpappersbruk, wo Sie Ihr eigenes Briefpapier handschöpfen können.

Grössere Städte auf Ihrem Weg sind Kalmar (Schloss, Landesmuseum), Norrköping (Kakteenpark, Museum), in der Nähe von Enköping auf dem Rückweg Schloss Skokloster bei Västerås Schloss Tidö (Beschreibung finden Sie auf unseren Kulturseiten). In Ljungby die typischen Holzhäuser und in Lund das Freiluftmuseum Kulturen und den Dom. In Malmö das Schloss Malmö und die Innenstadt. Landskrona, Ängelholm und Helsingborg ebenfalls die Innenstadt, in Landskrona die Zitadelle (Burg), in Helsingborg das Schloss Sofiero mit seinem Rosengarten und dem Rhododendrenpark.

Sehen Sie bitte bei Rundreisen rein auf unseren Homepage oder geben Sie ein Stichwort bei der Suchfunktion "search" ein, dann erhalten Sie eine Liste mit Artikeln wo dieser Begriff vorkommt.

 

Herr Karner stellt kurz und bündig die Frage: ich fahre von Kiel mit der Fähre nach Göteborg und will dann weiter in den Norden für drei Wochen. Was muss ich gesehen und erlebt haben?

In Göteborg angekommen, werden Sie wohl gleich das Land entdecken wollen. Das können Sie mit Vorteil wenn Sie die "Inlandsstrasse" benutzen, die Strasse 45 die durchs ganze Land bis Kiruna führt.

Sie kommen am Vänersee vorbei, passieren die Städte Vänersborg und Säffle, dann geht es direkt gegen Norden. Sie schreiben übrigens nicht, wie Sie zu übernachten gedenken. Hotel, Camping oder Ferienhaus? Waren Sie schon einmal in Schweden, dann werden Sie sich ja auskennen.

Am einfachsten ist es, wenn Sie auf den Campingplätzen (www.camping.se) bleiben, denn die sind recht dicht gesät. Auch Ferienhäuser (auf schwedisch stuga) gibt es auf den Campingplätzen, dabei sollten Sie daran denken, dass Sie Bettwäsche mitbringen. Und Handtücher. Alles andere ist vorhanden. Bei Hotelübernachtungen lohnt es sich, Hotelschecks zu besorgen, diese erhalten Sie bei der Schwedischen Tourismuszentrale in Hamburg.

In Sunne können Sie auf alle Fälle eine Übernachtung einplanen, und vielleicht sogar einen oder zwei Tage bleiben, um die Gegend um den Frykensee zu erkunden. Hier ist die Heimat der Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf, die sowohl an Naturwundern wie auch an kulturellen Höhepunkten reich ist: Mårbacka (Kultur) etwa oder Rottneros (Kultur) oder die traumhaft schöne Anhöhe Frykdalshöjden (Natur).

Auch ein Ausflug nach Arvika und dem dortigen Museum (Rackstadmuseum/Oppstuhage) ist empfehlenswert und resultiert in einer guten Einstimmung auf Schweden. (Die hier erwähnten Orte, Museen und Ausflugsziele finden Sie näher beschrieben auf unserer Homepage. Sie brauchen nur das Suchwort unter "search" eingeben und erhalten dann einen Bericht über diese lohnenden Ziele).

Von Sunne weiter nach Torsby. Wenn Sie eine Kanutour eingeplant haben, ist das der richtige Ort dafür. Die Tour auf dem Rottnanfluss oder Röjdanfluss sind auch für Anfänger einfach zu bewältigen und garantieren Ihnen drei oder vier schöne entspannte Tage. (Reportagen darüber unter der Rubrik "Kanutouren" auf der Homepage.)

Ab Torsby nimmt die Strasse Wildnischarakter an. Kilometer um Kilometer geht es durch Wälder, dann wieder über einen grossen Fluss, den Klarälven, hier können Sie eine Floßfahrt unternehmen wie Huckleberry Finn und Tom Sawyer, ehe Sie nach Malung (Zentrum für Lederverarbeitung) kommen. Jetzt ist die Landschaft schon typisch schwedisch mit zauberhaften Seen, die immer wieder zwischen den Bäumen aufblitzen.

In Mora sind Sie bereits mitten in Dalarna, der Provinz Schwedens, wo die Traditionen hochgehalten werden. Wenn Sie Mitte Juni wegfahren, haben Sie vielleicht die Möglichkeit, zur Sommersonnenwende hierher zu kommen. Dann sollten Sie auf keinen Fall die wunderschönen Mittsommerfeiern mit den festlich geschmückten Booten von Rättvik, einem kleinen Ort am Siljansee versäumen.

Hier sind Sie übrigens an einem Scheidepunkt angekommen: Wenn Sie via Falun Richtung Süden fahren, kommen Sie direkt nach Stockholm, der malerischen Hauptstadt des skandinavischen Königreichs. Über Stockholm wurde bereits viel geschrieben, auch auf unserer Homepage finden Sie zwei Reportagen.

Vielleicht hier nur die wichtigsten Höhepunkte: Schloss Drottningholm mit der Schatzkammer, das Kriegsschiff Vasa, und ein Pflichtbesuch ist Skansen, das gigantische Freiluftmuseum. Falls Sie einige Tage mehr in Stockholm geplant haben, so lassen sich wunderschöne Ausflüge mit dem Schiff bis Schloss Gripsholm (Tucholsky) unternehmen.

Falls Sie noch weiter ins Landesinnere vordringen wollen, und seien Sie versichert, je weiter in den Norden Sie kommen, umso faszinierender wird die Landschaft, so bleiben Sie noch einige Kilometer auf der 45er. Über Orsa fahren Sie etwa 120 km nach Sveg, Sie können aber auch über Älvdalen und dann auf einer kleinen Forststrasse nach Lillhärdal kommen und vom dort weiter nach Sveg.

Von Sveg ist es nur ein Katzensprung nach Ytterhogdal und dem romantischen Gasthof Knoppergården. Ytterhogdal, dem Mittelpunkt (!) Schwedens haben wir auf unserer Homepage einen ganzen ausführlichen Bericht gewidmet, da sich hier sowohl Natur, Kultur als auch Geschichte auf ungezwungene Art widerspiegeln und verfolgen lassen. Übrigens auch eine wunderschöne Kanugegend.

Von Ytterhogdal ist es nicht mehr weit nach Åsarna und von dort sind es gerade siebzig Kilometer nach Östersund.

Falls Sie vom vielen Autofahren schon ganz steif sind und sich die Beine richtig ausgiebig vertreten wollen, biegen Sie von Åsarna Richtung Ljungdalen ab. In dem kleinen Bergdorf lassen Sie das Auto stehen und wandern zum Helagsfjäll, dem südlichsten Gletscher Schwedens (nur 1800 m hoch, ist dieser Berg vergletschert!). Eine wunderschöne (unbewirtschaftete) Hütte lädt zum Verweilen oder übernachten. Schlafsack nicht vergessen.

Von Östersund sind es etwa zweihundert Kilometer nach Strömsund und von hier zweigt die Wildnisstrasse über Gäddede, das Stekenjokk und das Klimpfjäll ab. Fünfhundert Kilometer Hochgenuss, eine Strecke, auf der ein Wasserfall dem anderen folgt, große Seen in der Sonne glänzen und immer wieder kleine Dörfer zum Verweilen laden. So auch Jorm am gleichnamigen See, mit dem Pensionat Jormlien. Ein unscheinbares Haus mit einem der tüchtigsten Küchenchefs Nordschwedens. Probieren Sie seine Zandervariationen und Sie werden begeistert sein.

Über Stora Blåsjön am gleichnamigen See kommen sie an den heiligen Ort der samischen Bevölkerung, nach Ankarede, ja Sie sind bereits mitten drinnen im Sameland. Am Klimpfjäll besuchen Sie den Norgefarargård, von wo die Händler nach Norwegen aufgebrochen sind, als der nächste schwedische Markt im 200 km entfernten Åsele stattgefunden hat. Damals, also bis vor etwa hundert Jahren war es für die Einwohner dieser Gegend leichter, ihre Waren in Norwegen loszuwerden als in Schweden.

Nach Klimpfjäll geht es das Stekenjokk hinunter. Nach sieben Kilometern heisst es aufpassen, damit Sie die Abzweigung nach Fatmomakke nicht übersehen. Fatmomakke ist ein weiterer Heiliger Ort der Samen und hier befinden sich in einer malerischen Bucht am Kultsee eine Sammlung typischer samischer "Lappkåtar" also Holzzelten, wie sie die Samen bis vor hundert Jahren benutzt haben.

Mittendrin die Feuerstelle, rundherum Holzpritschen, auf die Rentierfelle gelegt wurden oder im Winter Tannenzweige, eine Kirche steht da und das Haus des Vogtes, des Steuereintreibers der schwedischen Krone. Auch hier findet zu Mittsommer eine schöne, stimmungsvolle Feier statt.

In Saxnäs am Kultsee steht ein wunderschönes Hotel wo Sie auch gleich zur Kur bleiben können. Erholt an Leib und Seele treten Sie die restlichen Kilometer der Wildnisstrasse an und kommen nach Vilhelmina am stimmungsvollen Malgomajsee.

Jetzt wird sich die Reise wohl oder übel wieder gegen Süden wenden. Über Åsele mit seinem schönen Hotel Åsele Värdshus mit erstklassiger Küche unter Küchenchef Wolfgang Bay kommen Sie nach Bjurholm (Haus der Elche, von Christer Johansson) streben Sie der Küste zu, die Sie nach zweihundert Kilometern in Umeå erreicht haben. Die Stadt der Birken bietet nach der langen Einsamkeit auf den schwedischen Strassen eine willkommene Abwechslung. (schöner Campingplatz mit großen und bequemen Hütten).

Von Umeå nehmen Sie die E4 Richtung Stockholm. In Örnsköldsvik fahren Sie auf die Küstenstrasse und erleben so die malerische Hohe Küste, wo Berg und Fels mit dem Meer höchst eindrucksvoll verschmelzen.

Von Umeå nach Sundsvall sind es gerade mal 280 km. auf der E4 kommen Sie flott voran, über Hudiksvall und Söderhamn kommen Sie nach Gävle. Jetzt ist es nicht mehr weit nach Uppsala mit dem berühmten Dom und der ältesten Universität Skandinaviens. Von Uppsala nach Stockholm ist es nur mehr ein Katzensprung.

Von Stockholm nach Göteborg können Sie auf der E20 quer durchs Land fahren mit einigen schönen Anhalten wie etwa Skokloster bei Enköping (tolles Schloss mit interessantem Museum) oder Schloss Tidö bei Västerås und später dann Schloss Örebro.

Oder Sie fahren die Ostküste entlang über Norrköping und Kalmar (Öland) bis Sie nach Malmö kommen. Diese Fahrt gibt es in mehrfacher Ausführung auf der Homepage beschrieben.

Herr Karner, wir haben hier versucht, Ihnen einen kleinen Einblick in die ungeahnten Möglichkeiten zu geben, die sie auf Ihrer dreiwöchigen Schwedenreise vorfinden. Wir hoffen, wir haben Ihnen dieses wunderschöne nordische Land ein bisschen schmackhaft machen können und wünschen Ihnen einen interessanten und spannenden Urlaub.

Hier folgen noch ein paar Abstände zur Übersicht und für eine bessere Planung
:
Göteborg - Karlstad 260
Karlstad - Torsby 110
Torsby - Mora 160
Mora - Sveg 140
Sveg - Östersund 190
Östersund - Strömsund 100
Strömsund - Dorotea 72
Dorotea - Bjurholm 155
Bjurholm - Lycksele 90
Lycksele - Vilhelmina 120
Vilhelmina - Klimpfjäll 125
Klimpfjäll - Gäddede 105
Gäddede - Valsjöbyn 90
Valsjöbyn - Krokom 111
Krokom - Mattmar 31
Mattmar - Svenstavik 80
Svenstavik - Rätan 39
Rätan - Sveg 89
Sveg - Särna 93
Särna - Malung 132
Malung - Filipstad 127
Filipstad - Kristinehamn 51
Kristinehamn - Mariestad 78
Mariestad - Göteborg 250

Und zuguterletzt erreichte uns noch eine Frage von Frau Karner, die sich sehr für Elche intressiert und fragt, wo man denn diese Tiere am leichtesten bobachten könne?

Elche kann man im Prinzip überall sehen. Ich bin einmal während der Elchjagd, also als gerade Elchjagd war, im Raum Motala unterwegs gewesen (Nähe Vätternsee und Borensee). In den Wäldern lauerte hinter jedem Baum ein Jäger, während mir ein riesiger Elchbulle fast ins Auto spaziert ist. Die Wortwahl ist absichtlich gewählt, denn er hatte es gar nicht eilig, als ob er wüsste, dass ihm im Moment auf dem Feld nichts passieren könnte. So seelenruhig wanderte der Elch des Weges.

Oder ein anderes Mal zupften sich zwischen Växjö und Jönköping zwei junge einjährige Elche gleich neben der Strasse die besten Blätter von den jungen Birken. Oder sogar auf der E4 zwischen Ljungby und Lungan stand einmal ein ganzes Rudel gleich hinter dem Wildzaun und guckte sich interessiert die vorbeifahrenden Autos an.

Auch in und um Fatmomakke (Wildnisstrasse) sind mir schon Elche über den Weg gelaufen. Oder entlang dem Rånefluss oder in Kvikkjokk mitten im Ort hätte es fast eine Kollision zwischen mir auf dem Rad und einer verliebten Elchkuh gegeben. Oder auf dem Padjelanta Pfad, oder, oder, oder ...

Allerdings das Non plus Ultra in Bezug auf Elch war die Silberstrasse von Norwegen nach Arjeplog in Lappland - nach dreizehn Elchen neben der Strasse und auf ihr haben wir zu zählen aufgehört und nur mehr fotografiert bis der Film zu Ende war.

Andererseits kenne ich Leute, die schon zig Jahre in Schweden wohnen und noch nie einen Elch in freier Wildbahn gesehen haben. Man muss schon Glück auch haben und einfach Ausschau halten. Ganz früh am Morgen und in der Dämmerung.

Wenn Sie beispielsweise auf der Strasse von Jokkmokk nach Kvikkjokk ganz egal wo stehenbleiben und hinter die Büsche am Wegrand schauen, liegen dort Haufen mit Elchlosung - ein Beweis dafür, dass die doch recht scheuen Tiere wirklich vorsichtig sind, ehe sie die Strasse überqueren und gleichzeitig auch ein Beweis dafür, wie häufig sie anzutreffen sind.



 

Last Updated:Montag 15. Jänner 2007
Copyright 1999-2007 Dr. Eduard Nöstl

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