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Degeberga/Schonen

Mit dem Drahtesel unterwegs in Südschweden

Die Blumenpracht der nahezu alpin anmutenden Wiesen ist einmalig. Glockenblumen, Ackelei, Lupinen, Spitzbart, Spitzwegerich, Pechnelken, wilder Kümmel, gelber und roter Klee, und immer wieder Hahnenfuss. Heckenrosen blühen auf den Weiden der Kühe. Ebereschen, Föhren, Fichten und Buchen sowie ein paar vereinzelte Birken bilden kleine Wäldchen links und rechts der Strasse.

An den Getreidefelder leuchten die blauen Augen der Kornblumen. Hie und da wiegen sich Glockenblumen mit rosa Blüten. Die Luft duftet würzig und auch wenn ab und zu ein Auto vorbeifährt, so duftet die Wiese allemal stärker als die Abgase der Fahrzeuge.

Unsere Rundfahrten beginnen in Degeberga. Heute fahren wir links in den Ort rein zur Bundesstrasse 19 Richtung Ystad.
Zwei ältere Leutchen rechen ihren ohnehin bereits tadellosen Garten zusammen, und winken fröhlich dem vorbeitretenden Radfahrer zu.

Wir bleiben nur 500 m auf der Strasse 19, dann biegen wir schon rechts ab dem Schild Lillehem nach. Die Strasse schlängelt sich die Linderödsåsen hoch.

Radfahren in dieser Ecke Schonens wird durch ein ordentliches Gangrad erleichtert. Es geht mehr oder weniger ständig auf und ab. Hat man sich erst einmal damit abgefunden, so macht die zauberhafte Natur alle Anstrengungen mehr als wett.

Nach dieser ersten Bergwertung verläuft dafür die Strasse auf der Linderödsåsen eben dahin. Bei Norrlia machen wir einen kleinen Abstecher bis zum ersten Bauernhof, denn von hier haben wir einen tollen Blick über die Hanöbucht und die Ostsee.

Wir radeln durch eine offene Landschaft und kommen an N. Lökaröd vorbei. An der 3-Wegekreuzung in Lillehem halten wir uns links Richtung Maglehem. Die Route führt jetzt durch eine charakteristische Heidelandschaft. Rechterhand hinter den Hügeln liegt das Naturreservat Drakamöllan.

Die Wiesen sind von Blumen übersät, die sich gegenseitig in den herrlichsten Farbkombinationen von tiefviolett über blassrosa bis hellgelb zu überbieten suchen. Eine riesige Schafherde mit sicher mehreren hundert Tieren lagert malerisch an einem Hügel.

Jetzt geht es rasch bergab und schon kommen wir unter dem Viadukt der Bundestrasse 19 durch und befinden uns in Maglehem. Maglehem ist eine Idylle mit Blick über die Hanöbucht, wie geschaffen für eine Künstlerkolonie.
Kein Wunder, dass sich hier viele Maler und andere Künstler angesiedelt haben und sich von der zauberhaften Gegend inspirieren lassen.

In Maglehem folgen wir dem gelben Schild Blåherremölla (Blauherrenmühle) zum Julebodaån Tal (å=Bach). Nach einer aufgelassenen Bahnübersetzung verwandelt sich die asfaltierte Strasse in einen sandigen Weg, auf dem wir bergab rollen.

Vor uns sehen wir bereits einen schilfgedeckten kleinen Bauernhof. Eine Kurve noch und schon befinden wir uns inmitten einer grünen Idylle. Die Blauherrenmühle aus dem 17. Jahrhundert ist in üppiges Grün eingebettet.

Das Mühlengebäude war eine Art Vierkanthof und ist im Original erhalten. Es ist kein Eintritt zu entrichten, sondern alles kann gratis angeschaut werden, von der eigentlichen Mühlenvorrichtung mit den Originalwerkzeugen bis hin zur Bettstatt des Müllers mit seinen Stiefeln, der Mütze und der Wohnung der Müllersleute.

Bis vor hundert Jahren haben die Müller diese schwere Arbeit ausgeübt. Wir können uns heute gar nicht mehr vorstellen, mit wie viel Müh' und Plagen die Arbeit des Getreidemahlens verbunden war. Nicht zu vergessen die Gefahr, wenn wieder einmal ein Teil ersetzt werden musste oder gar der Mühlstein auszutauschen war.

Eine Führung empfiehlt sich, denn dann wird auch das unterschächtige Mühlrad eingeschaltet!
Für alle, die sich bereits ein bisschen angestrengt fühlen, bietet das kleine Café, das in einem Nebengebäude der Mühle eingerichtet wurde, die Möglichkeit zur kurzen Pause.

Nach diesem Besuch geht es wieder zurück in den Ort, wo wir uns rechts halten. Unser Weg führt uns an der Kirche vorbei. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist eine der ältesten Ziegelkirchen Schonens. Im Inneren steht ein reich dekorierter Taufstein, der aus den Anfängen der Kirche datiert.

Aus dem 15. Jahrhundert stammen die Wandmalerien von Nils Håkansson, genannt der "Vittskövlemeister", weil er auch die Kirchen von Vittskövle und Ysane in Blekinge ausgeschmückt hat. Die Kanzel wurde am Allerheiligentag 1604 eingeweiht.

Von der Kirche fahren wir weiter und zwar Richtung Folkestorp. Schon von weitem sehen wir den hohen Kamin der früheren Schnapsbrennerei. Hier wurde ein Grossteil der Kartoffeln Schonens in Alkohol umgewandelt. Heute ist die Brennerei stillgelegt, sie ist aber im Sommer zur Besichtigung frei zugänglich.

Mit Blick auf die Hanöbucht geht es hurtig bergab nach Olseröd. Wir passieren die Strasse 19 und fahren auf einer kleinen Parallelstrasse, bis diese wieder in die 19 mündet. Nach etwa zweihundert Metern auf der 19 sehen wir das Schild Vittskövle, das uns nach rechts weist.

Durch eine lange Allee gleiten wir jetzt einem der Höhepunkte dieser Tour zu. Linkerhand lassen wir alsbald den Golfplatz Vittskövle hinter uns, dann radeln wir durch einen Laubwald eben die vier Kilometer bis zum Schloss dahin.

Hier hat Carl von Linné standesgemäss auf seiner Reise durch Schonen übernachtet, nachdem er die Wasserfälle von Forsakar besichtigt hatte.

Das Schloss ist Privatbesitz, das heisst, es ist nicht zur Besichtigung freigegeben, doch auch der Park und die früheren Stallungen sind einen Rundgang wert.
Schloss VittskövleVittskövle wurde von der Familie Jens Brahe 1553-73 erbaut. Breite und tiefe Wallgräben umgeben die Burg, alles ist tadellos gepflegt. Jasminbüsche verströmen einen betörenden Duft.
An den früheren Stallungen vorbei schieben wir die Räder zum Park. Die Stallungen haben einmal das grösste Gestüt Schwedens beherbergt. Der jetzige Besitzer, die Familie Stjärnswärd, hat mit Pferden nicht viel im Sinn und daher sind die Stallungen leer. Land- und Forstwirtschaft ernähren auch ihren Mann ist die Devise.

Eine kleine Episode aus dem Leben der früheren Besitzer sei nicht unerwähnt: Frau von Aschberg musste, trotzdem ihr Mann in einem der unzähligen Kriege, die damals Schweden erschütterten, gefallen war, der Krone ein ganzes Regiment zur Verfügung stellen. Das heisst, zweihundert Soldaten mussten vom Gut inklusive aller Ausrüstung, also Bekleidung und Waffen, aufgeboten werden. Ohne mit der Wimper zu zucken erfüllte Frau von Aschberg den Wunsch des Königs. So reich war damals schon diese Gegend.

Eine Allee führt uns zu einem Föhrenwald, durch den wir langsam radeln. Nach kurzer Zeit öffnet sich die Natur wieder und wir sehen schon von weitem den Turm der Kirche von Degeberga.

Unser Strässchen mündet in Degeberga wieder in die Bundesstrasse 19, wir treten den Hügel nach der Tankstelle hinauf, dann ein kleines Stück bergab und schon zweigen wir rechts ab auf unsere Strasse.

MIT CARL VON LINNÉ IN FORSAKAR

Carl von Linné kam auf seiner Reise durch Schonen am 27. Mai 1749 nach Degeberga und Forsakar. Linné war beeindruckt: "Der Bach hat sich so tief eingegraben ... es ist wie in einer Kirche ... vierzig Meter ragen die Hänge der Klamm über mir auf."

Linné konnte das Vorkommen einiger seltenen Pflanzen feststellen, wie der gelben Taubnessel und dem Wildbalsam. Ausserdem fand er den Buchenwaldläufer, eine dem Hirschkäfer nicht unähnliche, ziemlich grosse Käferart, die anscheinend nur hier vorkommt und daher geschützt ist.

Hohe Buchen säumen die Klamm, durch die der Forsakarbach verläuft und an zwei Stellen seine Wasser über die Felsen schnellen lässt. Von den beiden Wasserfällen ist der Niedere Fall auf einem breiten und ebenen Weg vom Forsakargården am Freibad vorbei leicht zu erreichen.

Zum Oberen Fall laufen wir ein Stück zurück und erklimmen sodann die paar Treppen, bis wir oben an der Klamm ankommen. Dann verläuft der Weg eben bis zum zweiten Wasserfall. Diesen umrunden wir mittels einer Brücke und gehen auf der anderen Seite der Klamm zurück nach Degeberga und zu unserem Feriendorf.

Der ganze Ausflug dauert reine Gehzeit vielleicht eine gute Stunde. Früher, also zur letzten Jahrhundertwende, gab es hier übrigens drei Tanzböden, wo sich die Menschen aus nah und fern treffen und vergnügen konnten.


WANDERUNG INS VERWUNSCHENE RALLATÉTAL

Seit dem ersten Tag in Degeberga hatte ich mich gefragt, was es denn mit dem Rallatétal auf sich hätte. Allein der Name ruft romantische Assoziationen hervor. Jeder schwärmt davon. Doch wie kommt man hin?

Auf einer unserer Erkundungsfahrten waren wir bereits am Schild Rallatétal vorbeigekommen, waren die halsberecherich steile Strasse runtergefahren und denn auch bis ins kleine Tal des Trollemöllabachs gekommen.

Eine Brücke führt über den Bach, danach gabelt sich die Strasse. Linkerhand führt ein Weg zu einem Bauernhof, rechterhand ein Karrenweg den Hang hinauf. Also auch weg vom Bach. Dabei sollte doch irgendwo ein Pfad direkt am Fluss entlanggehen.

Das Auge blickt suchend umher. Nur undurchdringliche grüne Wildnis rigsumher. Schachtelhalme, Farne, ein nicht sehr einladender, feuchter grüner Urwald tut sich auf.
Am Abend des gleichen Tages fahre ich nochmals das Stück zur Brücke.

Es muss doch irgendwo ein Pfad ins verzauberte Tal führen! Ich schiebe das Fahrrad hinauf zum kleinen Hof, doch hier versperrt ein Gatter den Weg. Eine entzückende kleine Farm ist das hier, aber völlig verlassen.

Ich nehme kurz entschlossen das Rad und schiebe es den andern Weg den Hang hoch. Dort oben würde sicherlich ein Pfad ins Rallatétal führen!Weit gefehlt. Der Weg verläuft leider in einer Kurve zum Wald. Egal, koste es, was es wolle, jetzt will ich es aber ganz genau wissen! Der Weg wird schmäler und schmäler, bald ist nur mehr ein Pfad durch den Wald über.

Ich schiebe und schiebe, komme an einen Weidezaun, dahinter weidet eine Herde Kälber, die sofort zu mir herlaufen. Tja, da will ich nun denn doch lieber nicht durch. Ich mache kehrt und folge dem nächsten Weg. Natürlich nach oben. Ich hebe mein Fahrrad über die ärgsten Hindernisse hinweg und komme endlich oben auf dem Hügel an. Ausser einer schönen Aussicht auf ein paar Heckenrosenbüsche ist da nichts.

Umkehren, nach ein paar hundert Metern halsbrecherischer Fahrt bietet sich wieder ein Weg an. Dieser mündet schlussendlich in eine asfaltierte Strasse und als ich diese entlangradle, neigt sich die Strase nach unten und ein paar Minuten später stehe ich wieder vor meinem Feriendorf!

Nach einer zünftigen Jause und ein paar Tassen starken Kaffe, es ist inzwischen sieben Uhr abends, packe ich meinen Rucksack wieder. Regenzeug heraus, Pullover hinein. Es wird erst spät finster, bis dahin werde ich eben dem Bach von unten folgen, wenn es schon von oben nicht geht.

Bei der Brücke über den Bach lasse ich das Fahrrad stehen, es sind nur ca. zweihundert Meter zum Feriendorf.
Hier ist auch richtig ein Weg. Erst geht es über eine Weide, dann durch einen kleinen Durchschlupf, der so eng ist, dass ich den Rucksack hoch heben muss, schon stehe ich auf einer Schafweide. Unverdrossen marschiere ich den Bach entlang.

Wieder ein Gatter, dann wird der Weg breiter und ich laufe durch einen schönen Buchenwald. Vor mir verbreitet sich der Bach und hinter ein paar Buchen liegt ein Teich, in dem sich die Strahlen der untergehenden Sonne spiegeln.

Die Buchen recken ihre Äste hoch über mir in den Himmel, ein Blätterdach verdunkelt das Tal. Der Bach plätschert munter vor sich hin. Das Tal wird immer enger, Zeit zum Umkehren? Nein, es ist sicher noch an die zwei Stunden hell, ausserdem wird die Sommernacht nie richtig finster.

Plötzlich tritt mein Fuss durch eine Schachtelhalmkolonie und ich stehe vor der Brücke, die ich heute bereits zweimal gesehen habe. Aha. Als ich mich umdrehe, ist der Weg, auf dem ich gekommen bin, bereits wieder vom Grün der Vegetation verschluckt. Na so etwas. Das heisst also, dass der Weg linkerhand des Bachs verläuft. Dann wird es auch links des Bachs weitergehen. Ich hatte also immer auf der falschen Seite des Bachs gesucht.

Jetzt, da ich weiss, wonach ich suchen muss, finde ich auch den Pfad wieder. Er verläuft eben auf der dem kleinen Bauernhof gegenüberliegenden Seite. Nach vielleicht zwanzig Minuten ist ein Zaun zu überklettern, dann verlaufen viele kleine Wege den Hang entlang. Ich nehme einen, der mir am einladendsten aussieht. Leider den falschen, denn er hört bei einem Jagdsitz einfach auf.

Den Bach entlang, hatte Kenneth gesagt. Ich laufe also über Stock und Stein den Hang hinunter, bis ich wieder am Bach stehe. Durch die Weide gehe ich einfach den Bach entlang, bis zum nächsten Zaun.

Sehr richtig ist hier wieder ein kleines Gatter, dann wird das Tal wildromantisch. Riesige umgestürzte Bäume zwingen den Wanderer immer wieder zu akrobatischen Verrenkungen. Jetzt wird es richtig dunkel hier herunten im Tal. Doch hoch oben am Hügel lassen immer noch Sonnenstrahlen ihr helles Licht über Gräser und Büsche gleiten.

Plötzlich ertönt ein geller Schrei. Mir gerinnt das Blut in den Adern. Was war denn das? Ein schwarzer Schatten schwingt sich vor mir durchs Geäst. Ein riesiger Raubvogel, ein Milan, hat mich erspäht und will mich wohl aus seinem Revier vertreiben.

Ich gehe immer schneller, denn der Vogel lässt nicht nach. Ständig verfolgt er mich und führt halsbrecherische Flugvorführungen auf, um mich zum Verlassen des Gebietes zu zwingen.

"Schon gut, schon gut, bin ja schon auf dem Weg nach draussen," rufe ich ihm zu, aber das macht überhaupt keinen Eindruck auf ihn. Wenn möglich wird sein Schrei noch eine Spur aggressiver, während er im Sturzflug immer wieder herunterstösst.

Ich überlege, was ich tun werde, falls er mich angreifen sollte. Am besten wird wohl sein, den Rucksack über den Kopf zu werfen, damit die scharfen Krallen mir nichts anhaben können.

Zum Glück wird diese Verteidigung nicht notwendig. Als der Wald lichter wird, sieht sich der Milan vom Erfolg belohnt, der Feind ist abgezogen und ich kann ausatmen.

Inzwischen ist es denn doch recht spät geworden und der Weg scheint kein Ende nehmen zu wollen. Auch keine Abzweigung, die mich aus dem kleinen Tal hinausführen würde, ist auszumachen. Ich muss wohl oder übel meinem Pfad folgen, denn noch einmal will ich nicht ins Reich des Milan eindringen.

Nach einer weiteren guten halben Stunde ist rechterhand eine alte, vermorschte Brücke über den Bach auszumachen. Ob der Weg hier drüber führt? Nein, hinter der Brücke ist nur Grün. Üppige Vegetation, herrlich anzuschauen, sicher auch sehr sauerstoffreich, aber nicht gerade das, was ich mir im Moment wünsche.

Weiter, weiter. Endlich ragt vor mir der Giebel eines alten Hauses neben dem Bach auf. Eine uralte Brücke führt über den Bach, doch auch dieser Weg ist mir nicht ganz geheuer. Das Haus ist unbewohnt und nach der Höhe der ausgewachsenen Rhabarbers zu schliessen, war hier heuer noch kein Mensch.

Rechts oder links? Ich entschliesse mich für links, eingedenk meiner Radtour. Und wirklich führt der Weg auf die Schotterstrasse, die mich schliesslich, wenn auch spät, so doch wohlbehalten wieder zurück zum Fahrrad bringt.


IMMER MUNTER RAUF UND RUNTER


Heimatmuseum DegebergaDas Freilichtmuseum Degeberga liegt in einem grossen, parkartigen Areal. Die vielen Bauwerke berichten von den verschiedenen Epochen der bäuerlichen Geschichte Schonens, das Pfarrhaus von Sövde bildet den beeindruckenden Mittelpunkt. Von hier nehmen auch die Joggingpfade, oder, wenn man so will, Spazierwege , die gut markiert sind, ihren Anfang.

Wir machen uns mit unseren Fahrrädern auf den Weg. Heute geht es rechts ab, bei der ersten Weggabelung links und dann über eine Brücke hinweg steil den Berg hinauf.

Beim Schieben sehen wir die vielfältigen Blumen, der Almcharakter der Landschaft ist einfach verblüffend. So etwas habe ich in ganz Schweden noch nicht gesehen.
Da, was ist denn das? Am Wegrain leuchtet es rot. Köstliche Walderdbeeren, gleich eine ganze Hand voll!

So gestärkt schiebt es sich gleich wieder leichter. Bald schon geht die asphaltierte Strasse in gebundenen Schotter über. Hier heroben heisst es auch wieder aufsitzen und wir fahren durch die freie Natur.

Nur die vielen Steinzäune erinnern an das Werk des Menschen. Am Schild Rallatétal geht es schnell vorüber, linkerhand tut sich eine schöne Wiesenlandschaft auf, die von Steinzäunen umgeben ist, eine Schafherde weidet friedlich. Wie auf ein Kommando heben alle Schafe die Köpfe und starren zu uns herüber.

Wald und blumenübersäte Wiesen wechseln ab und so haben wir eine ruhige Fahrt bis zur Weggabelung, wo wir rechts Richtung Gaddaröd abzweigen. Ab hier geht es auf asphaltierter Strasse weiter.

In der offenen und leicht zu radelnden Landschaft kommen wir an der Kreuzung von Gaddaröd vorbei, wo ein schöner Bauernhof in Fachwerkarchitektur liegt. Überhaupt sind die Bauernhöfe in dieser Gegend oft ganz untypische Vierkanthöfe. Ob das noch aus jener Zeit nachhallt, als diese Gegend dänisch war und immer wieder Angriffen der eroberungslustigen Schweden trotzen musste?

In Gaddaröd fahren wir nicht rechts Richtung Degeberga, sondern geradeaus weiter nach Huaröd. Eine Rotbuche weist uns den Weg.

Auch hinter Slätteberga nicht nach Degeberga abzweigen, sondern die Gegend geniessen und bis nach Huaröd durchfahren. Dort an der Brücke rechts Richtung Kirche. Die Brücke hat den Bach Mjöån überquert. Hinter Huaröd lädt das Freibad an heissen Sommertagen zur Abkühlung ein. Wem nicht danach zumute ist, der saust die Strasse abwärts Richtung Östra Sunnerslöv.

Die Kirche in Ö Sunnerslöv stammt aus dem 13. Jahrhundert, im 15. Jahrhundert wurden die Kirchengewölbe mit verschiedenen Heiligenmalereien verziert.
Hier biegen wir rechterhand Richtung Degeberga ab. Bei Überquerung des Mjöbachs sehen wir rechts eine gut erhaltene Steinbrücke.

Jetzt geht es die Felder von Gut Borrestad entlang. An der Gutseinfahrt bleiben wir stehen und bewundern die tollen Ställe. Riesiggross. Alles ist so gepflegt, als ob es sich um ein Museum handeln würde. Dabei ist alles voll in Betrieb.


Überhaupt sind alle Häuser und vor allem die Gärten, an denen wir bei unseren Touren vorbeikommen, derart gepflegt und gut in Schuss, dass sich die Frage aufdrängt, wie das die Leute denn hier machen? Alle Gräslein sind wie nach der Schublehre gestutzt, die Obstbäume exakt beschnitten, die Blumen genau nach Farben geordnet. Und oft winken die Leute den vorbeifahrenden Radfahrern zu.
Eine freundliche Gegend und freundliche Leute. Alles strahlt Ruhe und Zufriedenheit aus.
Von Borrestad ist es nicht mehr weit zurück nach Degeberga und in die Heimat unseres Hüttchens. Hoffentlich erleben wir noch viele solche Tage wie heute.



Kurzinfo Degeberga
Tel: +46 44 35 00 60
Fax: +46 44 35 00 06.
Adresse: Trollemöllavägen 103, S 297 94 Degeberga
Ausstattung: Wohnzimmer mit offenem Kamin, Bad, Küche (Kühlschrank, Mikrowelle, 2 Kochplatten) vollständige Küchenausstattung, 2 Schlafzimmer mit je zwei Stockbetten, grosse Loggia.
Bettwäsche mitbringen.
Lage: am Ortsrand von Degeberga gegenüber vom Heimatmuseum (Freilichtmuseum)
Wandermöglichkeiten: sehr gut
Radfahrmöglichkeiten: ausgezeichnet
Kinderfreundlich: ja
Grillplatz/Feuerstelle: ja
Hunde zugelassen: ja
Wird Deutsch gesprochen: ja
Golfplatz: Vittskövle Golfklub (Greenfee SEK 180.- für Gäste des Feriendorfs) und vier weitere Golfplätze im Umkreis von 50 km
Anfahrt: Von Malmö fahren Sie auf der E22 über Lund Richtung Kristianstad, in Tollarp rechts abzweigen nach Östra Sönnarslöv und weiter nach Degeberga. Durch den Ort durchfahren, dann Schildern folgen. Rechts abzweigen 800 m zum Feriendorf. Die Fahrt von Malmö bis Degeberga dauert ca. 1,5 Stunden. Von Trelleborg über Ystad und dann auf der Bundesstrasse 19 direkt nach Degeberga, ziemlich genau hundert Kilometer.


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Last Updated: Freitag, 14.Oktober 2011
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