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Uppland

Schloss Skokloster

Schloss Skokloster

Deutsche Schätze
in schwedischem Besitz

"Was geschwind entsteht, geht geschwind zugrund". Oder auf gut deutsch: Wie gewonnen so zerronnen. Dieser Auspruch wird General Carl Gustav Wrangel, einem der Feldherren Gustaf II Adolf zugeschrieben. Nun, geschwind zugrund gegangen ist für Garl Gustav Wrangel, (1613-1676) eigentlich nichts, dafür ist es Feldmarschall Wrangel in nur einem Mannesalter gelungen, sich zu einem der reichsten Männer Europas emporzuarbeiten.

Von Eduard Nöstl


Sogar sein schwedischer Stammsitz, Schloß Skokloster, im idyllischen Mälartal nördlich von Stockholm bei Bälsta gelegen, ist bis heute erhalten geblieben. Skokloster ist ein imposantes Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert. Ein Vierkantschloß mit Innenhof, drei Stockwerke hoch und mit Schätzen aus drei Jahrhunderten gefüllt. Die Anfahrt ist ab EI8 (Enköping) gut beschildert und ein Besuch von Skokloster zahlt sich aus. Nicht nur, was die schwedische Geschichte betrifft, sondern hier wird der Besucher unvermutet auf einige bekannte Kleinode der deutschen Kunstgeschichte stoßen.

Führungen werden täglich zu jeder vollen Stunde gehalten, auch auf Deutsch. Interessant dabei sind die Gemächer des Grafen Wrangel, die vielen Sinnsprüche an den Wänden des Innenhofs, die Bibliothek mit vielen tausend Bänden, das Zeughaus (Rüstkammer), und die Bildersammlung, wobei vor allem zwei Originale des italienischen Malers Guiseppe Arcimbolo, nämlich der Gemüsemann, "Vertumnus", eine Portraitkarikatur Rudolf II, sowie "der Bibliothekar" erwähnenswert sind.

Mindestens ebenso interessant ist die Tatsache, daß dieses Schloß durch die segensreiche Erfindung des "Fideikommisses", also der ungeteilten männlichen Erbfolge, intakt erhalten ist und gute Gelegenheit bietet, Luft des Dreißigjährigen Kriegs zu schnuppern. Natürlich ist auch etwas Phantasie dafür vonnöten, aber Anstöße gibt es genug. Da wären einmal die vielen Sinnsprüche, die dem Besucher in den Bogengängen aller Stockwerke ins Auge stechen. Nicht nur auf schwedisch, auch auf Deutsch, Italienisch, Latein oder Französisch und Englisch hat C.G. Wrangel hier festgehalten, was ihm in seinem Leben so an Anmerkungswertem aufgefallen ist. Nicht dass alle diese Sinnsprüche von ihm wären, aber er hat sie ausgewählt.

Für Besucher, die eher handfeste Sachen sehen wollen, sind die Privatgemächer des Grafen eine wahre Fundgrube über das Leben, wie es vor dreihundert Jahren an europäischen Fürstenhöfen üblich war. Nun war C.G. Wrangel zwar "nur" gräflichen Geblüts, doch nach seinem eigenen Ermessen sah er sich durchaus den deutschen Fürsten gleichgestellt. Das läßt sich aus seinem Portrait von David Klöckner Ehrenstrahle ersehen, das ihn hoch zu Roß zeigt, eine Geste, die sonst nur Königen und Fürsten vorbehalten war.

C.G. Wrangel avancierte bereits als Vierundzwanzigjähriger zum Feldmarschall mit beeindruckenden Siegen, wie der Seeschlacht von Fehmarn 1664 gegen die Dänen auf seinem Lorbeerblatt. Wrangel war Zeit seines Lebens ein Kriegsmann. Er war mit Anna Margareta von Haugwitz, einer deutschen Fürstentochter, verheiratet.

In den letzten Jahren verfolgte ihn eine geradezu panische Angst vor dem Tod, der ihn, nur fünfundsechzigjährig, in seinem Gut Spieker auf Rügen ereilte. C.G. Wrangel nannte neben Skokloster sieben weitere Schlösser in ganz Nordeuropa sein eigen. Er war lange Zeit auch Statthalter von Pommern.

Bei der Führung achten Sie bitte auf die Gobelins. Wenn der Führer ein Bild zur Seite rückt, so sieht man, in welch strahlenden Farben die Tapeten ursprünglich geleuchtet haben. Die heute etwas dunklen Gemächer erstrahlten demnach ursprünglich in einem hellen Glanz. Weiters sind Einlegearbeiten aus Ebenholz und Elfenbein erwähnenswert, sowie das Zeughaus in drei Räumen mit Ritterrüstungen, Schwertern und einer Sammlung von mehreren hundert Vorderladern, Pistolen und anderem Kriegswerkzeug.

Schloss Skokloster
Tel: +46 18 38 60 77
Fax: +46 18 38 67 65
S-746 95 Bålsta


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Last Updated: Freitag, 14. Oktober 2011
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