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Dalarna

Mountainbiken säfsen dalarna

Mountainbiken in Säfsen

 

Endlich haben wir ein Mountainbike-gebiet entdeckt, das auch den Ansprüchen der verwöhntesten Drahteselritter genügen sollte: Säfsen in Dalarna. Auf der Karte Fredriksberg suchen und 3 km daneben den Säfssee. Da liegt auch Säfsen. Es gibt auch Säfsen Alpin, das ist ein Wintersportgebiet, das uns aber nur insoweit interessiert, als wir die Hänge zu spannenden Abfahrten mit dem Mountainbike nutzen. Neben Mountainbiken kann man in Säfsen Kanutourenunternehmen (auf dem Säfssee mit seinen vielen bewaldeten Inseln), Wandern auf schönen markierten Wanderwegenvon 5 - 40 km durch Wald und Flur. Der Minigolfplatz war bei unserem Besuch vonfrüh bis spät besetzt und auch die Kletterwand war bei den Kindern und Jugendlichen recht beliebt. Die Hütten sind in gewohnt gutem Standard: zwei Schlafzimmer, grosse Wohnküche, Bad WC, Veranda, Trockenschrank.

von Eduard Nöstl


Nach Säfsen kommt man entweder über Örebro - Lindesberg - Kopparberg - Ställdalen - Ställberg - Hörken - Yxsjöberg - Nittkvarn - Gravendal - Säfsen, das ist die naturschöne Strecke auf winzigen Strassen, die eigentlich eher Forstwegen ähneln, durch Wald und vorbei an Seen, oder Malmö - Jönköping - Mariestad - Gullspång - Kristinehamn - Filipstad - Lesjöfors - Fredriksberg. Von Malmö fährt man ungefähr einen Tag, also acht Stunden (mit Pausen). Die Entfernung Malmö - Säfsen beträgt ca. 600 km.

Allein bei der Beschreibung der MTB-Pfade lief mir im wahrsten Sinn des Wortes das Wasser im Mund zusammen , denn es gibt von der leichten Runde auf Forstwegen von Halbstagsausflügen (25 km, Lejrundan) bis zur echten MTB Strecke für Experten (Råberget runt) so ziemlich alles, was man sich wünschen kann. Der Griff zum Telefonhörer war daher die logische Folge dieser Entdeckung und die Buchung eines Hüttchens das Werk eines Augenblicks. Ob man Mountainbikes mieten könne? "Selbstverständlich, mit Helm und Regenzeug und Rucksack" war die prompte Antwort. Also nichts wie hin.

Allerdings, und das will ich gleich sagen, sollte man für richtige Mountainebikestrecken unbedingt ein Rad mit Federung vor allem des Vorderrads wählen. Da das bei meinem Rad nicht der Fall war, machte sich nach ein paar Tagen eine lästige Ermüdung des Handgelenks bemerkbar, die sich durch Kraftlosigkeit in den Fingern manifestierte. Ich führte das auf das direkte Schütteln und Rütteln des Rades zurück, das ohne Federung direkt aufs Handgelenk übertragen wird.

Doch so weit war es noch nicht. Wir waren einfach happy darüber, ein tolles MTB ausgefasst zu haben, mit drei grossen Übersetzungen und sieben kleinen, die uns ein müheloses bergauf- und bergabfahren ermöglichen würden. Dachten wir, doch so leicht ist das Radfahren eben nicht. Ganz im Gegenteil, es kann ganz schön anstrengend sein und mehr als einmal waren unsere Trinkwasservorräte zu Ende, noch ehe die halbe Strecke zurückgelegt war. Ganz abgesehen von den Strapazen, die auch die modernste Technik von Shimano nicht ganz beseitigen kann. Also: Im Vorfeld trainieren und Trinkwasser literweise mitführen.

HERVORRAGEND MARKIERT

Säfsen hat sich also die Mühe gemacht, die Wanderwege und die Radwege zu kennzeichnen. Kleine Täfelchen an Bäumen, Masten und Pfählen verraten, dass man sich immer noch auf der richtigen Route befindet, denn nicht nur der kleine Radfahrer auf der Tafel, sondern auch der Name der Runde bestätigen dies. Säfsen ist also vorbildlich in dieser Beziehung und beispielgebend ist auch das Kartenmaterial, das von den Leuten zur Verfügung gestellt wird. Säfsen ist sowohl für den Profi, der eine Woche Vorbereitung auf ein wichtiges Rennen braucht, wie auch für den sportlichen Amateur, der sich selbst etwas Gutes tun will, die richtige Wahl.

Jetzt haben wir aber die längste Zeit nur darüber geredet, jetzt wollen wir uns in den Sattel schwingen und die Runden bzw. die Tage der Reihe nach Revue passieren lassen. Eine kleine Lagebesprechung am ersten Abend hat uns die enormen Möglichkeiten vor Augen geführt: Entweder wir machen die schwersten Sachen zuerst, weil in den ersten beiden Tagen sind wir - vermutlich - noch stark genug, oder wir bereiten uns durch einige leichtere Touren auf die schwereren Herausforderungen vor. Beide Gesichtspunkte haben etwas für sich.

Nach einigem hin und her beschliessen wir, uns an die Schwierigkeiten heranzutasten. Eine leichte Strecke soll uns den Stand unserer Kondition und unseres technischen Könnens vermitteln. Die Stackbergetrunde wird nach ihrer Beschreibung "eben, einfach zu fahren", und ihres Naturszenarios "naturschön um den See Älgsjö" gewählt. Auch die Entfernung, 20 km, scheint uns für den ersten Tag gerade richtig.

Tag 1: Tour um den Stackberg, 20 km 150 Meter Höhenunterschied

Wir fahren am Säfssee vorbei auf einem Radweg nach Fredriksberg links und rechts des Weges stehen die Sommerwiesen in voller Blüte, ein paar Schönwetterwolken ziehen ihre Bahn und bilden einen herrlichen Kontrast zum klarblauen Himmel. Diese Kilometer geben uns die Chance, problemlos die Sattelhöhe richtig einzustellen, die Gangschaltung zu erproben und uns auch mental auf die kommenden Tage ohne Stress und Hetze einzustellen. Denn obwohl wir uns des sportlichen Anstrichs dieses Aufenthalts bewusst sind, wissen wir gleichzeitig, dass es Urlaubern hauptsächlich um die Entspannung und Erholung geht und erst in zweiter Linie um die sportliche Ertüchtigung. Wenn das eine durch das andere entsteht, gleichsam von selber kommt, ist das nur ein Vorteil.

Mountainbiken safsen dalarnaIn Fredriksberg können wir gleich einmal die hervorragende Beschilderung testen, es ist uns wirklich unmöglich uns zu verfahren und schon nach etwa zehn Minuten sind wir im Wald. Nach etwa einer Stunde gabelt sich der Weg und rechts geht die Tyforsrunde ab während wir Richtung Lisee weiterfahren. Die Strecke ist einfach und wir sind allein unterwegs. Überhaupt begegnen uns während der ganzen Woche nur einmal andere Mountainbiker. Wir radeln auf einer Forststrasse dahin, die langsam ansteigt aber völlig problemlos. Rechterhand verweist ein Schild zu einem Vogelturm, doch wir sind viel zu begeistert von unseren Rädern, als dass wir uns jetzt um solche Dinge kümmern wollen.

Die Steigung geht nach einigen Kilometern doch ein wenig in die Beine und wir sind froh, als wir den Scheitel der Strecke erreicht haben und nach zwanzig Metern auf der Asphaltstrasse durch den Wald zum "Elchsee" (Älgsee) hinunterrollen. Am See liegt ein Badeplatz, auch dieser ist total verlassen, nur ein paar Kinder spielen im Sand und wir nehmen unsere Rucksäcke und machen es uns auf einem Bootssteg bequem.

ENTENKRIEG

Während wir unsere Brote genüsslich verzehren, kommen drei Entenfamilien mit ihrem Anhang dahergepaddelt. Plötzlich grosse Aufregeung: eine Entenmitter hat sich mit ihren Kindern in die Bequemlichkeitszone der anderen beiden hineingewagt und wird mit wütendem Geschnatter und Austeilen von kräftigen Bissen verjagt, auch die Kinder werden von dieser rüden Behandlung nicht verschont und flüchten sich in den Wald, von wo das ängstliche Quietschen und Jammern noch eine Weile zu uns dringt, bis sie einer nach dem anderen wieder auftauchen und hoch erfreut auf die Mutter zuschwimmen.

Diese Szene wiederholt sich immer wieder, bis sich endlich auch die anderen beiden Entenmütter in die Haare kriegen und sich spinnefeind sind. Dabei ist der See riesengross, aber nein, alle drei müssen sich um den Bootssteg drängen. Interessant ist die unterschiedliche Gemütsverfassung der drei Mütter. Während Mutter Nummer eins völlig passiv sich ihrem Schicksal ergibt und sich willenlos von den anderen beiden verjagen und beschimpfen lässt, liefern sich Mutter zwei und drei regelrechte Schlachten. Ganz schlimm wird es, wenn Mutter Nummer zwei auf den feindlichen Nachwuchs losgeht. Sie versucht, mit mehr oder weniger Erfolg, die Entenkücken der feindlichen Mutter unterzutauchen! Gelingt ihr dies nicht, so hackt sie mit ihrem Schnabel ordentlich drauf los, bis die Mutter die missliche Lage ihres Nachwuchses entdeckt und flügelschlagend zu Hilfe eilt. Wir sitzen sicher eine Stunde und sehen diesem Naturschauspiel mit etwas gemischten Gefühlen zu.

MTB PUR

Von diesem Badeplatz ist es nicht mehr weit nach Fredriksberg, wo wir im Konsum unsere Vorräte auffüllen und schwer bepackt wieder zurück zu unserer Hütte strampeln. Da es jetzt erst kurz nach vier Uhr ist du ich noch Kräfte in mir spüre, begebe ich mich auf eigene Faust auf eine etwas schwierigere Runde, nämlich Råberget runt.

Ich will es besonders schlau angehen und folge nicht der Markierung, denn ich habe noch nicht begriffen, dass nicht alle Touren ihren Anfang an der Strasse nehmen, sondern eigentlich alle bis auf Tyfors und Stackberget oben bei der Rezeption ihren Anfang nehmen. Daher radle ich etwas ratlos Richtung Fredriksberg und zweige dann auf gut Glück auf einen Waldweg ab, der nach etwa zwanzig Metern mit einer Stahlkette abgesperrt ist.

Zum Glück sind die Mountainbikes sehr leicht, sodass ich mein Gerät problemlos über diese Kette drüberhebe und in den Wald hineinradle. Allerdings nur etwa fünfzig Meter, dann ist ein Zaun und ein Tor und das Tor ist versperrt. Zum Glück ist ein paar Meter weiter im Wald drinnen eine Loipe für Langläufer und diese ist mit elektrischen Licht versehen, das jetzt zur Seit der hellsten tage im Jahr natürlich nicht nötig ist, mir aber den Weg weist.

Mountainbiken säfsen dalarnaSo habe ich mir Mountainbiken immer vorgestellt. Über Stock und Stein, über Wurzeln und durch Pfützen. Es ist richtig lustig und ich denke mir, die Richtung stimmt, denn wenn ich die Karte richtig angeguckt habe, führt mich diese Loipe irgendwan auf den Råberg. Nicht ganz, wie sich ein paar Minuten später herausstellt, denn plötzlich macht die Loipe eine kräftige Kurve und neigt sich hangabwärts. Jetzt geht es bergab und ich sause dahin, dass es eine Freude ist. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Zum Mountainebiken gehört natürlich auch ein Helm. Den haben wir uns erspart aber immer wieder während der vier Tage denke ich, dass ein Helm eigentlich eine gute Idee wäre.

Meine rasante Abfahrt findet ein etwas apruptes Ende an einer Strasse, die schnurgerade zu Säfsen Alpin führt. Dort, am Fuss der Schihänge suche ich nach einem Radweg finde keinen und beschliesse eben, einen Hang hochzuradeln. Die roten Abfahrten sind zu steil daher wähle ich eine blaue, die mich gemütlich den Hang hochführt. Das geht auch gut bis zum ersten Steilstück, das noch dazu gut durchfeuchtet ist. Je mehr ich mich anstrenge, um so schneller rutscht mein Hinterrad durch. Es hilft nichts, ich muss schieben. Doch sobald dieses nasse Stück überwunden ist, geht es schon wieder tretenderweise weiter. Die Schweissperlen stehen auf der Stirn, aber es geht immer weiter . Langsam zwar aber immerhin. Ausgerechnet der letzte Hang erweist sich meinen Fahrkünsten übermächtig. Ich muss wieder absteigen.

Doch der Anstieg lohnt sich, denn oben angekommen ist ein schöner Blick meine Belohnung und eine Hütte steht auch da. Zwar unbewirtschaftet, aber mit ein paar Bänken davor, auf denen ich mich ein wenig erholen kann. Hier entdecke ich zu meiner Freude auch wieder die Beschilderung der Radtour und kann dieser Beschilderung folgen. Spätestens beim ersten Abhang wird mir klar, warum diese Tour für sportlich ambitionierte und trainierte Mountainbiker empfohlen wird, als nach einem Sprung über einen Stein und der darauffolgenden Landung das Fahrrad einen anderen Weg nimmt als ich und ich wie weiland beim Bockspringen mich elegant über die Lenkstange abfedere und mich in der Wiese wiederfinde.

Na gut, nichts geschehen, auch dem Fahrrad nicht und in Zukunft mache ich um jeden Stein, der grösser ist als ein mittleres Murnockerl einen respektierlichen Bogen. Überhaupt hat es diese Runde in sich, denn die Strasse durch den Wald hat eine Gefälle, dass mir Hören und Sehen vergeht, als die Bäume an mir vorbeifliegen. Doch alles geht problemlos über die Bühne und schon nach ein paar Minuten bin ich wieder am Weg von Fedriksberg nach Säfsen. Jetzt noch den Hang zu unserer Hütte hinaufgetreten und dann ist wohl dem ersten Tag Genüge getan.

Tag 2: Strömsdalrunde 48 km

Der nächste Morgen findet uns gesund und munter ohne grössere Blessuren ausser vielleicht dem Entschluss, für die heutige längste aller angebotenen Tourenauf auf die Radlerhose zurückzugreifen, denn kurze Hose und Unterhose sind beim Mountainbiken fast zu viel und die Falten, die der Stoff schlägt, sind nicht sehr angenehm und können bei längeren Strecken sich sehr unangenehm in Form von Blasen oder noch schlimmer einem ausgewachsenen Wolf bemerkbar machen. Das wiederum erinnert mich an die Geschichte eines berühmten Radrennfahrers, Gewinners der Tour de France, der sich jeden Tag zum Frühstück ein rohes Stück Rindfleisch bestellte. Nach einigen Tagen befragt, wozu er denn ein rohes Stück Fleisch brauche, meinte er nur: "Gib dem Wolf zu fressen und er lässt dich in Ruhe".

Also - ganz sportlich gekleidet machen wir uns am nächsten Tag auf den weg. Nicht sehr früh, denn die Betten sind hervorragend und auch die Steppdecken sind leicht und gerade richtig, sodass wir uns richtig ausschlafen. So um halb zwölf machen wir uns auf den Weg. Das ist ja das Herrliche am Schwedenurlaub, dass die Tage so lang sind, dass der Urlaub eigentlich doppelt so lang ist wie sonst wo, da die Sonne fast rund um die Uhr scheint.

Für heute haben wir uns wie gesagt die Strömsdalrunde vorgenommen. Mit 48 km Länge und 300 Meter Höhenunterschied die längste aber bei weite nicht die schwerste Runde. Wir erwarten uns eine angenehme, entspannte und naturschöne Wald- und Wiesenfahrt und wir sollen nicht enttäuscht werden.

säfsen dalarna MTBVorbei an der malerischen Kirche des Dorfs Säfsen geht es etwa zwei Kilometer auf einem Waldweg dahin, dann wird es "mountainbikeartig". Der Waldweg verengt sich, Wurzeln, Stöcke, Pfützen und überhaupt Sumpf bilden eine echte Herausforderung. Die Männer quälen sich, das einzige Mädchen unserer Runde steigt einfach ab. Überhaupt scheint uns, allerdings ist diese Beobachtung nicht unbedingt wissenschaftlich zu untermauern, da die Beobachtungsunterlage bei allem Wohlwollen doch sehr beschränkt ist, es scheint also, als stehe das weibliche Geschlecht der Schinderei auf den kaum wahrnehmbaren Saumpfaden nicht gerade positiv gegenüber, um im Gegenzug bei freiem Blick und freier Fahrt an uns vorbeizurauschen und uns Männern zu zeigen, "wo der Bartl den Most holt", wie man in der Steiermark sagt. Also den Männern zu zeigen, wer was in den Beinen hat (oder ist es vielleicht der Kopf?)

Immerhin ist Marie-Therese die einzige, die auf den Touren Elche sieht, einen Habicht bei der Mahlzeit stört und sich von Eichkätzchen alle Nase lang gehörig auszanken lassen muss über die Ruhestörung im heiligen Wald.

Uns bleibt der Blick auf die Blumen am Wegrand. Es blühen immer noch Lupinen hier, Glockenblumen, Akkelei und Waldanemonen, die hier in Schweden "Rallarros" (also "Eisenbahnerrose")genannt werden, in Gedenken an die Arbeiter, die unter unsäglichen Strapazen die Gleise der Bahn verlegt haben.

Nach diesem ersten Stück echter Mountainbikekultur finden wir uns auf Forststrassen wieder, die wahre Elchautobahnen zu sein scheinen, zumindest nach den vielen auch frischen Spuren zu schliessen, die sich vor uns auftun. Merkwürdig, dass wir keinen dieser gewaltigen Burschen entdecken, vermutlich stehen sie gut gedeckt hinter einem Busch und schauen uns zu und amüsieren sich über unseren hochroten Kopf.

GEWITTER IM WALD

Bei einer Pause vernehme ich ein fernes Grummeln, und führe es auf eine der Forstmaschinen zurück, die einen Baum innerhalb von zwei Minuten sägen, entrinden, entästen und in handliche Stücke von drei Metern Länge zerschneiden können. Leider sollte ich mich täuschen, denn ein Blick auf den Himmel über uns kündet von dunklen Wolken, die sich wie die Panzer Rommels vor Tobruk heranschieben und ein auffrischender Wind, der nichts Gutes verheisst.

"Wir wollen vielleicht jetzt unsere Jause essen, denn wer weiss, wann wir das wieder trockenen Fusses tun können", schlage ich vor. Der Vorschlag findet allgemeinen Zuspruch. Radfahren macht hungrig und wir freuen uns über das kräftige Bauernbrot, das wir im Konsum gefunden haben. Erst später sehe ich, dass es in Dänemark gebacken wurde und somit schon eine weite Reise hinter sich hat.

Hier sind wir wirklich im Niemandsland und stellen gerade fest, wie abseits aller Zivilisation wir uns fühlen, als sich hinter einer Kurve eine kleine Idylle auftut. Ein Häuschen steht da inmitten von einem gepflegten Garten, davor zwei Leutchen, die emsig damit beschäftigt sind, Heu zu - verbrennen. Sie winken fröhlich, als wir vorbeisausen und hinter dem Haus steht ein Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen. Das Rätsel ist gelöst: Wieder welche, die der Zivilisation wenigstens dann und wann den Rücken kehren wollen. Noch einmal auf dieser Fahrt und wieder im tiefsten Urwald begegnen uns deutsche Familien, die ihren Sommerhaustraum gefunden haben.

Nach etwa einer Stunde öffnen sich die Schleusen des Himmels. Leider etwa fünf Minuten nachdem wir an einem See mit einem hübschen Unterstand vorbeigekommen sind. Da es dermassen schüttet und wir natürlich unser Regengewand wohlverwahrt in unserer Hütte haben, werfen wir die Räder in den Strassengraben und suchen Schutz unter den weitausladenden Zweigen einiger junger Fichten, die passenderweise am Wegrand stehen.

Das geht auch gut bis a) Ameisen den Weg in die Radlerhose finden, b) Mücken entdecken, dass Marie-Therese süsses Blut in den Adern hat. Das ist zwar insofern ein Vorteil, als uns anderen die Mückenplage erspart bleibt, aber andererseits scheinen die Ameisen über das Buschtelefon vermeldet zu haben, dass hier Hilfe vonnöten ist und die Invasion der Tierchen stört etwas die herrliche Ruhe, die das eintönige Rauschen des Regens verbreitet. Trotzdem bei nüchterner Betrachtung natürlich klar ist, dass keinerlei Bedrohung von einer Division Ameisen ausgehen kann, gesellt sich zu dem Angriff von unten jetzt auch noch ein Bächlein geschäftiger Regentropfen, die sich direkt vom Zweig in den Halsausschnitt meines Hemdes fallen lassen um vergnügt entlang meines Rückgrats entlangzurutschen.

Hätte ich vielleicht den Ameisen noch heldenhaft stand gehalten, so wird dieser doppelte Angriff zu viel, speziell auch, da es von Marie-Theresens Seite her unruheverkündend ruhig geworden ist und man als erfahrenener Mann weiss, dass alles nur halb so schlimm ist, solange ein weibliches Wesen ihrem Unmut Ausdruck verleiht, dass jedoch Gefahr im Verzug ist, falls sich Stille breit macht.

Daher verlassen wir alle drei wie auf Kommando unseren schützenden Ort, schütteln uns die Regentropfen aus den Haaren und besteigen unsere Räder. Als hätte sie nur auf dieses Zeichen gewartet, schiebt sich die Sonne hinter den Wolken hervor und tröstet uns mit ihren wärmenden Strahlen.

Inzwischen sind drei Stunden vergangen und wir finden wieder einen Steg am See Hyttsjön, wo wir unsere Kleider ein wenig trocknen und wieder einen Griff ins Jausensackerl tun. Erstaunlich, welchen Appetit man hier entwickelt! Ein Motorradfahrer gesellt sich zu uns, der, solange er auf seiner Enduromaschine sitzt, einen jugendlichen Eindruck macht und erst als er den Helm abnimmt seine kurzgeschorenen eisgrauen Haare ein reiferes Alter verraten. Er ist bereits in Pension und saust so entweder mit dem Mountainbike oder mit seiner Maschine durch die Wälder. Heute ist er bereits 250 km gefahren und hat noch einmal hundert Kilometer vor sich.

Wir treten am See entlang und kommen zum Gasthaus Strömsdal, das nicht nur Gasthaus ist, sondern in einer merkwürdigen Kombination zugleich auch Friseur und Tante Emmaladen. Hier genehmigen wir uns einen Kaffee, Kuchen und Eis am Stiel und zahlen dafür einen Spottpreis, nämlich SEK 60.-, also nicht einmal fünfzehn Mark.

Ab hier kommen wir durch ein paar Dörfer, die so dastehen als wären sie aus einem Märchenbuch: rostrote Farbe, stattliche Häuschen, enorm gepflegt in schönen Gärten, einfach zeitlos. Neugierige Kinderaugen folgen uns, bis wir hinter der nächsten Kurve verschwinden.

Wir befinden uns mitten in Bergslagen, also der Gegend, die Schweden zu einem reichen Land gemacht hat durch die Erzvorkommen und die vielen kleinen Hüttenanlagen. In Gravendal steht auch eine solche. Doch der Regen dräut bereits wieder und wir machen, dass wir weiterkommen. Auf dem Bahndamm einer stillgelegten Eisenbahnstrecke trampeln wir eifrig dahin, werden immer schneller, je tiefer die Wolken hängen und schliesslich, bei einem kleinen bildschönen Wäldchen aus vielhundertjährigen Tannen (eigentlich sind es Fichten) öffnen sich wieder die Schleusen des Himmels.

Gewitzt aus unserem früheren Erlebnis suchen wir Schutz unter den Bäumen und nehmen gefasst unser Schicksal hin. Drei Figuren mit hängenden Köpfen, drängen sich an den kräftigen Leib des Baumes, dessen weitausladende Zweige sich wie ein Zelt über uns schliessen.

Trotzdem wir hier weitaus trockener bleiben, will sich der Frieden nicht recht einstellen, denn zum Regen gesellt sich der Donnerhall eines herannahenden Gewitters. Zum Glück haben wir Räder weiter weg hingestellt, und überhaupt, schlägt der Blitz eigentlich in Aluminium ein? Das vielleicht nicht, doch wie ist es mit unserem Baum, haben wir wohl nicht mit geübtem Blick den Höchsten Baum ausgesucht? Irgendwie macht sich eine gewisse Unruhe breit, und wieder ist es Marie Therese die kurzerhand eine Entscheidung fällt, indem sie sich ohne ein Wort zu sagen davonschleicht, sich auf ihr Fahrrad wirft und, Gewitter hin, Gewitter her, auf den Weg macht. Was bleibt uns da übrig, als mit den Schultern zu zucken und hinterher zu fahren?

Hatten wir gedacht, die Bedeutung des Wortes Regen zu kennen so sollte uns auf den letzten Kilometern klar werden, dass im Unglück immer noch eine weitere Steigerung möglich ist: Die Strasse führt ungefähr zehn Kilometer vor Säfsen zwischen zwei See durch. Nicht lang, etwa zweihundert Meter. Auf dieser Strecke gibt es nichts ausser das graue Band der Strasse und links und rechts Wasser. Und Wassermassen von oben. Ein wahres Inferno bricht los. Die Regentropfen klatschen auf uns nieder wie eine Bastonade auf die Fussohlen der armen Sünder im Iran. Ich sehe aus den Augenwinkeln, wie die Regentropfen lustig auf dem See aufpeppeln, mit solcher Wucht werden sie aus dem Himmel geschleudert.

Doch es hilft nichts, weit vorne tritt Marie Therese in die Pedale als ob es gelte ein Wettrennen zu gewinnen und hinter mir verliert sich das Geschimpfe des dritten im Bundes im Heulen des Sturms.

Jeder bleibt im Unglück sich selbst überlassen und muss versuchen, sich aus den Erfahrungen des früheren Lebens ein Schutzzelt zu wirken, das ihn auch bei solchen Unbillen, die das Leben nun einmal für jedermann bereit hält, hilft, die Nase über dem Wasser zu halten. Ich tröste mich mit den Lupinen am Wegesrand und konzentriere mich völlig auf diese wunderhübschen Blumen, die so stolz und in vielerlei Farben am Strassenrain Wache stehen.

Zuguterletzt kann ich mich nicht halten, steige ab und pflücke einen Strauss. Schon bin ich abgelenkt und der Regen kann regnen soviel er will, ich lasse mich nicht mehr aus der Ruhe bringen. Als mir kurz vor Säfsen noch eine Abkürzung auffällt, ein kleiner Weg führt rechterhand in den Wald, dem ich auf gut Glück folge, nimmt das Abenteuer wieder überhand und ich darf ein bisschen von dem Gefühl Livingstones in mir spüren, als er die Bürde des weissen Mannes auf sich nahm und Afrika fürs Empire erforschte. Jede Mühsal wird zur Freude, wenn sie gut erklärt wird. Es ist eben alles nur eine Frage der Einbildung.

In der Hütte wird der Trockner angeworfen, unsere Schuhe hineingestellt und am nächsten Morgen ist alles wieder trocken und es bleibt nur die Erinnerung an ein spannende Rundfahrt und vor allem, wie gut Fichten doch eigentlich den Regen abhalten. Für Gegenden, wo keine hundertjährigen Fichten stehen, empfiehlt sich das Mitführen eines Regenschutzes, wie ich ihn im Souvenirladen "Vargnappet" in Fredriksberg um 45 Kronen erstehe. Deutsche Wertarbeit aus den Fünfzigerjahren importiert aus der früheren DDR erfüllt er seine Aufgabe auch nach läppischen vierzig Jahren noch wie am ersten Tag!

Tag 3: Kullernrunde. 35 km, Höhenunterschied 450 Meter

"Diese Runde macht Training und technisches Können erforderlich" steht im Führer. Ja, Training haben wir ja schon zwei Tage gehabt und technisches Können wird uns ja sicherlich keiner absprechen können, der gesehen hat, wie wir uns gekonnt zwischen den Regentropfen durchgeschlängelt haben.

säfsen dalarnaAuf dieser Tour spüren wir, was es heisst, auf einer richtigen MTB-Strecke unterwegs zu sein. Es ist super, zumindest die ersten Kilometer und vor allem dann, wenn man Wurzeln, Steinen, engstem Raum und Knüppelsteigen einen gewissen Charme nicht absprechen kann. Da sich zwei von uns drei unter diesen Bedingungen äusserst wohl fühlen, sind wir uns bewusst, auch unter demokratietheoretischen Gesichtspunkten politisch völlig korrekt unterwegs zu sein und geniessen daher die Fahrt.

Bis zum ersten Rastplatz wo der Genuss ganz auf Seite der unzähligen Gelsen und Mücken ist, die sich auf uns stürzen. Merkwürdigerweise lassen sie mich in Ruhe. Zu abgezehrt, verbraucht, ohne Geschmack, mögen sie sich denken. Dafür gibt es andere, die glauben, sich mit Mittelchen der Chemie gegen die Biester wehren zu können. Ihr armen Toren, scheinen sich die Mücken zu denken, und fallen in geballter Stärke über die beiden her, bis sie sich frustriert der Übermacht beugen und auf ihren Rädern die Flucht ergreifen.

Ich esse in Ruhe mein Brot und trinke einen Schluck des köstlichen Nass' und habe Zeit, mich über den Weg und den Wald und die Bäume und die Sonne und überhaupt über des Leben zu freuen. Ich sehe die Triebe an den Fichten, sanftgrün spriessen sie und verleihen dem Wald einen jugendlichen Anstrich, den die Blumenvielfalt noch unterstreicht. Endlich schwinge auch ich mich in den Sattel und folge der Jugend.

Diese Runde erfodert nicht nur technisches Können, sondern vor allem Ausdauer will mir scheinen, als wir Seite an Seite einen Hang hochklettern, der so gar kein Ende nehmen will. Auf halber Strecke tut sich zum Glück eine Lichtung im Wald auf und eine Feuerstelle mit ein paar querliegenden Bäumen zum Sitzen lädt ein.

Rast, halt, hier machen wir ein Feuer. Niemand legt Einspruch ein, ein Feuer zu entzünden ist immer noch das Zauberwort, um auch Naturmuffel von der Schönheit und dem Abenteuer zu überzeugen. Muss noch irgendwo in unseren Genen drinnensitzen aus der Zeit, als Feuer Wärme, Schutz und Geborgenheit bedeutete.

Bald schon flackert es gemütlich und wir sitzen da und schauen in die Flammen. Es war zwar alles feucht, aber unter einem Holzstoss habe ich eine Flasche Brennspiritus oder so etwas ähnliches entdeckt, und als meine Begleiter zum Holzsammeln unterwegs waren, wurde schnell ein bisschen was von dem wunderwirkenden Mittel drübergespritzt.

"Ob es wohl brennen wird?" die Stirn in besorgte Falten gelegt und einen prüfenden Blick auf das aufgeschichtete Holz getan, da ein Hölzchen verschoben, dort ein wenig Rinde untergelegt. Jetzt ist der grosse Augenblick da - Zündholz brennt, Atem angehalten, da: Es flackert, brennt, tja, wer sagt's denn - mit ein bisschen Hilfe der veredelten Natur brennt auch das feuchteste Holz. (Das erinnert mich an den Naturpfad in Säfsen wo ein grosser schwedischer Forstbetrieb ein paar Informationsschilder aufgestellt hat und die Kahlschläge mit den Worten erklärt hat: "Wir versuchen mit den Kahlschlägen das gleiche Ergebnis herzustellen, wie früher ein Waldbrand für die natürlichen Regeneration des Waldes". Ja, es kommt wie gesagt immer nur auf die Erklärung an.)

Rauf und runter, immer bunter. Diese Tour geht in die Beine. Zum Glück gibt es für jeden etwas. Lieben wir die mühseligen Waldabschnitte so freut sich Marie Therese über die uns ermüdenden Forststrassen. Es ist kaum zu glauben, was für Kraft in diesen Beinen steckt.

Wieder endet die Tour in Fredriksberg, wo wir dem Konsum einen Besuch abstatten. Man merkt, dass wir auf dem Land sind, denn neben dem Eingang des Konsums bietet eine Dame Matjeshering, Sauerrahm und frische Kartoffeln zum Verkosten an. Nachdem wir unsere Einkäufe getätigt haben, folgen wir ihrer Einladung und der Matjes ist wirklich hervorragend. Als ich drei Dosen davon erstehen will, schaut sie mich nur treuherzig an und meint: "Ja, im Geschäft". Da das der Tag vor Mittsommer ist, mit entsprechenden Schlangen an der Kasse, schenke ich mir die drei Dosen und schüttle in Gedanken nur den Kopf über die merkwürdigen Gepflogenheiten hier am Land. Machen dir den Mund wässrig und schicken dich dann weg.

4. Tag: Råbergetrunde. 14 km MTB-Genuss

Am nächsten Tag kommt denn so die Krönung unserer Tage in Säfsen. Doch das wissen wir noch nicht, wir wissen nur, dass um zwei Uhr der Mittsommerreigen beginnt. Wir brauchen also eine kurze Runde, die uns ein bisschen Bewegung verschafft. Nach einem Blick auf die Karte wissen wir, dass eigentlich nur eine Tour dafür in Frage kommt: die Råbergetrunde. 14 km. Höhenunterschied 300 m für "trainierte und routinierte Mountainbiker"

Diesmal beginnen wir am gekennzeichneten Start und da das erste Stück die gleiche Strecke ist wie die Strömsdalrunde, beglückwünschen wir uns gegenseitig zu unseren Fortschritten, die wir feststellen können. So sind die Waldabschnitte völlig problemlos zu absolvieren, auch Steilstücke erzwingen kein ansteigen und Schieben mehr sondern mit der richtig dosierten Gewichtsverteilung und dem zweitniedrigsten Gang gelingen uns auch die extremeren Abschnitte.

Die richtige Belohnung kommt bei der Anfahrt auf den Råberget, der uns noch einmal alles abverlangt. Durch den Wald geht es ziemlich steil auf einem schmalen Pfad aufwärts, immer wieder sind nasse Abschnitte zu überwinden doch wie schon vorher nehmen wir diese Hindernisse mit Bravour.

säfsen dalarnaAn der "Varglyan" Hütte angekommen, stellt sich die Frage: Abfahrt über die Schipiste oder den gekennzeichneten Weg. Ich plädiere für die Schiwiese und Marie Therese schliesst sich an. Diese Abfahrt wird zum absoluten Höhepunkt dieser Mountainbikewoche in Säfsen. Es ist einfach toll, wie steile Passagen man mit Hilfe geschickter Gewichtsverteilung überwinden kann und wie schnell es quer durch die Wiesen bergab geht. Es ist fast wie Schifahren! Echt lustig und ich verstehe alle, die sich einen ganzen Tag lang immer wieder mit dem Lift hochkarren lasen, um dann die wenigen Minuten schwungvoller, rasanter, ja rasender Abfahrt zu geniessen.

Durch diese Abfahrt nehmen wir auch die Verspätung von fünfzehn Minuten zur Mittsommerfeier in Kauf, wodurch wir zwar den Einzug der Spielleute verpassen, aber mit einem vergnügten, seligen Lächeln auf den Lippen der letzten Abfahrt gedenken.

Wo liegt Saäfsen?
Säfsen liegt ganz im Süden von Dalarna, an der Grenze zu Värmland.
Adresse, Telefonnummer etc?
Säfsen Fritid AB,
S-770 10 Fredriksberg,
Tel. +46 951 206 50
Fax. +46 591 77 50 05
www.safsen.se
info@safsen.se

Hütten: überkomplett ausgestattet mit Wohnzimmer mit offenem Kamin, 2 Schlafzimmern (sechs Betten: 2+4), Telefon, Kabelfernsehen (auch deutsche Sender), sehr gute Betten! WC/Dusche/Trockenschrank, grosse Veranda mit Tisch und Bänken.

Mountainbikepfade: Zehn bestens markierte Wege unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrade. Mountainbikes können gemietet werden. Scott Custom 7005, Scott Fat 4130, alle mit überbreiten Reifen. Auch Räder mit gripshift und Federung vorn und hinten. Viele Grössen. Auch Helm, Rucksack etc. Ideal für den sportlichen Mountainbiker. Auch der Radfahrer wird hier auf seine Kosten kommen, da die Hälfte der Touren durchaus mit normalen Fahrrädern leicht bewältigt werden können. Auch solche Fahrräder können gemietet werden.

Weiters gibt es Wanderwege, markiert, Minigolf, Kanuvermietung, viele Angelgewässer, Restaurant und ein kleines Arbeitermuseum (Erklärungen leider nicht auf deutsch).

Fredriksberg liegt in drei Kilometer Entfernung und hat Post, Konsum, Bäckerei, Kiosk und Tankstelle.


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Last Updated: Donnerstag, 4. September 2008
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