Värmland
Mit
dem Fahrrad unterwegs im Grenzgebiet zwischen
Schweden und Norwegen
Das
Friedensmonument in Morokulien ist der Ausgangspunkt
für diese spannende Radtour durch eines der interessantesten
Grenzgebiete zwischen Schweden und Norwegen im Norden
Värmlands. Das 18 Meter hoheFriedensmonument
wurde 1914 errichtet und vom schwedischen König
Oskar II. mit der Inschrift versehen: in Zukunft werden
Kriege zwischen den skandinavischen Brüdern unmöglich
sein."
Von
Eduard Nöstl
Routenführung:
Morokulien - Magnor - Skotterud - Tobol - Vestmarka
- Skillingsfors - Koppom -Adolfsfors; - Köla
- Valfjället - Hugnsee - Eda - Bysee - Amotfors.
Länge:
104 km (kann um ca. 35 km gekürzt werden, wenn
man von Skillingsfors direkt nach Adolfsfors fährt)
Charakteristik:
Absolute Naturtour auf Sandstrassen, viele Seen und
Wasserläufe, schöne Bergwertung zum Aussichtsturm
auf das Valfjäll mit herrlichem Rundblick. Kann
auch mit Kanufahrt von der Ferienhaussiedlung Valfjället
auf dem Hugnsee und Kölälv kombiniert werden.
(Fahrräder gibt es in Charlottenberg zu mieten)
Gleich
nach der Grenze kommen wir nach einem Kilometer durch
Magnor mit der gleichnamigen Glashütte, wo unglaublich
naturechte Tiermotive wie Elch, Wildgans oder Luchs
auf Glaskelche und Gläser eingeritzt werden.
Nächstes Ziel ist Vestmarka.
Es
ist merkwürdig, aber trotzdem sich die Natur
hier in Norwegen nicht nenneswert von Schweden unterscheidet,
weiss man ganz genau, dass man sich in einem anderen
Land befindet. Das hat nicht so viel mit der Sprache
zu tun, auch nicht mit den Autoschildern, sondern
muss mit der Bauweise und vor allem der Farbe der
Häuser zu tun haben.
In
Vestmarka halten wir uns links und fahren in Richtung
Skillingmark zurück nach Schweden. Der Grenzübergang
verläuft vö1lig undramatisch, es gibt weder
einen Schlagbaum noch einen Zoll, sondern nur ein
verstecktes Schild und auf der schwedischen Seite
ist die asphaltierte Strasse zu Ende und Schotterstrasse
beginnt ab Högsäter (KM 24). Trotzdem ist
die Fahrt leicht und durch die Streckenführung
nie weit vom Wasser entfemt. Mischwald, vereinzelt
Bauernhöfe.
Am
Askesee geht es entlang zum Ort Skillingsfors, das
winzige Dorf fällt vor allem durch seine vergammelte
Fabrik auf, die wie ein verlassenes Goldgräbernest
anmutet. Nur eine Menge verrostetes Gerät steht
in diesem schwedischen Klondike herum. Bis auf einen
Schuppen, in dem einige junge Männer fleissig
an einem Oldtimer herumwerkeln. Bei KM 36 erreichen
wir einen wirklich schönen Badeplatz auf einer
Landzunge, die sich in den See hineinstreckt. In Näsbacka
wird Honig verkauft. Bei KM 37 kann man zwar nach
Adolfsfors hinüberqueren und sich dadurch die
kommenden fünfunddreissig Kilometer ersparen,
wir fahren geradeaus weiter Richtung Koppom (22 km).
Ab
hier ist die Strasse wieder asphaltiert und der Köla-Fluss
gleich neben der Strasse ist von
schönen Birken gesäumt. Dieser Fluss ist
übrigens bei Paddlern beliebt, da keine Stromschnellen
ein gefahrloses Gleiten verhindern. Bei KM 43 wurde
von fleissigen Händen eine jener malerischen
Steinbrücken erbaut, die beim Radfahren immer
wieder für die Freude am Schauen sorgen.
In Koppom fahren wir kurz auf der Bundesstrasse 177
entlang, zweigen aber bei KM 68 gleich wieder links
Richtung Adolfsfors ab (6 km). Bei KM 74 , in Köla,
liegt an der Mündung des Kölaflusses in
den Hugnsee eine schöne Kirche. Bei der Kirche
geht es vorbei Richtung Charlottenberg, nach ca. 100
m bei einem gelben Schild Valfjälletund Utsiktsplads
(3km) "Zur schönen Aussicht" wartet
die Bergwertung dieser Tour.
In
steilen Serpentinen windet sich die schmale Strasse
in Serpentinen den Berg Valfjäll hinauf. Oben
angekommen wartet eine kleine Selbstversorgerhütte
mit einer romantischen Feuerstelle auf uns, neben
der Hütte ragt ein Aussichtsturm in den Himmel,
auf dessen steilen Stiegen wir die letzten Meter bis
zum höchsten Punkt unserer Tour steigen. Die
Rundumsicht über Kilometer und Kilometer weites
Waldgebiet, aufgelockert von Seen und Wiesen, ist
die Anstrengung wert. Nach einem kleinen Imbiss in
der Hütte geht es in rasender Fahrt zum See zurück.
Linkerhand setzen wir fort bis zu einem schönen
Badeplatz (KM 84). Nur etwa fünfhundert Meter
weiter liegen die Hütten des Feriendorf Valfjällets
Stugby mit angenehm komfortablen Blockhäusern.
Nach fünf Kilometern sind wir wieder auf der
Bundesstrasse nach Morokulien.