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Dalarna/Jämtland

Fahrradtour durchs Gebirge von Idre nach Sörvattnet

ldre liegt im Nordwesten Dalarnas, ziemlich nahe an der norwegischen Grenze. Hervorstechendste Erhebung der Fjälls im Umkreis ist das Nipfjäll, das wir bei dieser kleinen Ausflugstour von Idre nach Sörvattnet gleichsam umrunden. Die naturschöne und kaum befahrene Strecke eignet sich sehr gut als Fahrradtour.

Von Eduard Nöstl


Nach dem Ortskern von ldre, gleich hinter dem Verkehrsbüro, zweigen wir vor einer Brücke rechts ab Richtung Foskros - Sätervallen. 44 km steht auf dem Strassenschild. Die menschenleere Strasse ist hier noch asphaltiert und führt uns eine ganze Weile direkt neben dem munteren Gebirgsbach Storån entlang.

Eine herrliche Tour in der hochalpinen Berggegend! Wie geschaffen für den Mountainbiker, doch verlangt sie einige Kondition, weil die Strasse ständig sanft ansteigt. Dennoch werden wir nach der ersten Gewöhnungsphase für die Strapazen mit tollen Eindrücken vom Bachverlauf und die weite, einsame Berglandschaft entschädigt. Auf langen Strecken ist das Murmeln des Bachs, das zeitweise in ein gewaltiges Rauschen übergeht, das einzige Geräusch, das sogar noch unser Keuchen übertönt.

Schöne Rastplätze wie der am Klingforsen, (Fors=Stromschnelle) machen die wohlverdiente Pause zum Erlebnis. Ab KM 15 geht die asphaltierte Strasse in einen Schotterweg über, der in den kleinen Dörfern allerdings immer wieder asphaltiert ist. Dörfer ist fast zu viel gesagt, denn es handelt sich dabei meist nur um eine Ansammlung von Hütten, es gibt also keine Läden von Gasthäusern ganz zu schweigen. Das heisst: Verpflegung selber mitbringen - vor allem trinkbare!

In Foskros Fjällby haben wir die Hälfte der geplanten Strecke bereits hinter uns gebracht und haben einen wunderbaren Blick auf das Idre Fjäll, das wir jetzt von seiner Rückseite sehen. Wir umrunden gleichsam das ganze Bergmassiv.

Ab hier geht es ziemlich steil und vor allem langgezogen bergauf. In Grundagsätern erreichen wir die erste Anhöhe mit Almcharakter. Viele Hütten stehen eng aneinandergedrängt, umrahmt von malerischen Holzzäunen. Es könnte sich bei diesem Dorf durchaus um eine ehemalige Lappensiedlung handeln.

Das Ambiente ist jetzt hochalpin - eine tundraartige Gegend und eine tolle Fernsicht nach Westen hin zu den norwegischen Bergen tut sich auf.

Am Klutsee stehen viele kleine Hütten, die Region ist anscheinend bei den Einheimischen recht beliebt für Feriendomizile. Doch alle stehen leer - keine Menschenseele lässt sich blicken. Wahrscheinlich sind nur im Juli, dem schwedischen Ferienmonat, wirklich Leute hier.

Hinter dem Klutsee geht es endlich einmal bergab. Die Freude währt jedoch nur kurz, denn schon wieder steigt die Strasse an zum Fjätvallen, wo wir Dalarna verlassen und die Landesgrenze zu Jämtland überschreiten. Hier befindet sich linkerhand ein Rentiergehege, das die Lappen für ihre "renskiljning" genannte Rentierkennzeichnung verwenden. Das ist jenes Ereignis, wo die Rentiere geschickt mit den Lassos gefangen, zu Fall gebracht und durch einen Schnitt ins Ohr gekennzeichnet werden. Cowboys auf lappländisch sozusagen. Ein tolles Schauspiel, das wahre Männer bei der Arbeit zeigt.

Nach 47 km erlebter Einsamkeit kommen wir zur Bundesstrasse nach Sörvattnet. Alles in allem ist diese Fahrt eine zwar kurze, doch wegen der ewigen Steigung doch recht anstrengende Tour, aber wenn man sich genug Zeit nimmt, sicher ein Erlebnis, das noch lange in der Erinnerung haften bleibt. Von Sörvattnet sind es nur mehr 20 km zum gemütlichen Erholungsort Lofsdalen.


Last Updated: Freitag, 14. Oktober 2011
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