Wunderbares,
wanderbares Tärnafjäll:
Fahrradausflug
zum Atoklinten
Genau
zwischen Hemavan und Tärnaby liegt Västansjö.
In Västansjö zweigt die Strasse nach
Joesjö ab. Diese Strase nehmen wir zum
Atoklinten. Wir radeln auf der asfaltierten
Strasse bequem durch eine Landschaft wie im
Bilderbuch: saftige Almen und mitten drin kleine
putzige Bauernhöfe.
Von
Eduard Nöstl
Die
gesamte Fahrt von Hemavan bzw. Tärnaby
erstreckt sich über 70 Kilometer. Vorbei
an Tärna Wild, wo g'schmackige Wildspezialitäten
wie Rentier-, Elch- oder Bärenfleisch und
entsprechende Wurstwaren angeboten werden, geht
es noch weitere zwei Kilometer zum Fuss des
Atoklinten. Hier lassen wir Räder bei einem
kleinen Samenhaus neben einer Lappenkate aus
Torf stehen und gehen weiter.
Wie
ein Stein gewordener Dinosaurier liegt der Atoklinten
da. An seinem Fuss sind drei Bergseen treppenförmig
angeordnet. Der Weg schlängelt sich gemächlich
an den Fels des Atoklinten heran und ist ob
seiner angenehmen Führung auch für
Leute gesetzteren Alters zu empfehlen.
Der
Weg ist gut markiert und erst die letzten hundert
Meter führen über Fels, aber relativ
flach und griffig. Die Gehzeit sollte nicht
länger als zwei Stunden dauern. Auf dem
Gipfel gibt es ein kleines Gipfelbuch in einer
lapidaren Blechdose. Ein schöner Rundblick
belohnt für den Aufstieg, bei Schönwetter
sind die schneebedeckten Oxtindarna in Norwegen
der natürliche Blickfang, bei Nebel müssen
wir mit den drei Bergseen zu unseren Füssen
vorlieb nehmen.
Der
Atoklinten war für die Samen ein heiliger
Berg, auf dem sie in einer Felsspalte ein "Seite",
also eine Figur, die einem Vogel ähnelt
hat, versteckt haben. Für den Geologen
bietet der Atoklinten eine Feinheit: nämlich
eine "Elefantenhaut", also eine rauhe
Oberfläche, die in der Eiszeit hervorgerufen
wurde. Die rote Farbe des Atoklinten kommt von
den Algen, die sich auf dem Periodit des Berges
wohlfühlen. Auf samisch wird der Berg denn
auch "Routeke", roter Berg, genannt.
Für
den Abstieg empfiehlt sich der gleiche Weg wie
der Aufstieg. Das Häuschen, bei dem wir
unsere Fahrräder abgestellt haben, ist
übrigens der älteste feste Wohnsitz
von Samen und wurde im Jahre 1924 gebaut. Vorher
war es den Samen untersagt, feste Behausungen
zu errichten. Sie waren also gleichsam per Gesetz
zum Nomadisieren angehalten.