. Blitzcheck: . .. .

 

Årrenjarka/Lappland

Im Land der Mitternachtssonne

Blick über den Saggatsee

 

ÅrrenjarkaÅrre ist das Eichkätzchen und njarka das samische Wort für Insel. Årrenjarka bedeutet daher so viel wie Eichkätzcheninsel. Ein uralter, liebenswerter und die Phantasie beflügelnder Name für eine kleine Halbinsel in Lappland, die in den Saggatsee hineinragt wie ein kleines naseweises Robbenjunges, das seine Nase gerade mal über Wasser halten kann. Der Saggatsee ist einer der Quellseen des Luleflusses und liegt etwa fünf Kilometer vor Kvikkjokk und 117 Kilometer von Jokkmokk entfernt. Also im tiefsten Lappland. Doch sicher ein Begriff für alle jene, die sich mit den Namen Sarek und Padjelanta vertraut gemacht haben und für die der Kungsleden mehr ist als eine Umschreibung für Mücken, Schweiß und endlose Kilometer im Norden Schwedens.

von Eduard Nöstl

 

Um ein Uhr in der Nacht tauchen Sonnenstrahlen die Wölkchen am Himmeldie Eichhörcheninsel in ein rosiges Licht. Es ist sommerlich heiß und der Saggatsee liegt blank in der Mitternachtssonne wie ein Zauberspiegel.

Es ist merkwürdig, aber die Helligkeit verleiht eine schier unerschöpfliche Energie. Ein paar Stunden Schlaf genügen und man erwacht ausgeruht und erquickt. Draußen ist es total ruhig, nur ein paar Mücken ziehen selbst verliebte Kreise in der Luft. Die tiefgrünen Kiefern nicken im Takt dazu sonst scheint die Welt nur den Trollen und Elfen zu gehören, die sich auf der Wiese tummeln. Nur schade, dass man sie nicht sieht, doch sie sind da, das weiß ich ganz genau. Nach einer Stunde halbwachen Träumens am Fenster krieche ich wieder in meine Koje und schlafe sofort ein. In der Früh erwache ich völlig erholt und frage mich, ob jetzt die Elfen echt waren und ich träume, dass ich aufgewacht bin oder ob ich wach war und die Elfen ein Traum waren. Merkwürdig, dieser Zustand hat seinen eigenen Reiz und lässt jedes Unbill sofort vergessen oder zumindest ertragen. Hoffentlich hält dieser Zustand noch lange an.

Noch halb im Traum trete ich vor die Tür und grüsse den neuen Tag. Das Gras ist nass vom Tau, vereinzelt sind bereits die Heidelbeeren reif. Ich lasse mich treiben und mache mich daran, die Halbinsel auszuforschen. Eigentlich ist es ja eine kleine Insel, die mit dem Festland durch eine Brücke verbunden ist. Ich entdecke einen kleinen Pfad und folge ihm. Hinter ein paar Weidenbüschen umfängt mich Natur pur. Kein Geräusch stört die Stille, nur ein paar Wellen klatschen leise an den Strand. Boote schaukeln auf dem Wasser, auch die schwimmende Sauna gurgelt weich vor sich hin.

Am Rand des Pfades ist Elchlosung zu sehen. Wo mag der König des Waldes nur sein? Ich spähe umher, doch ich weiß, es ist vergebens. Unvermutet bin ich am Ende des Pfades angelangt, eine kleine Feuerstelle, umrahmt von Steinen verweist auf die Besuche anderer Menschen, Jägern vielleicht, die hier auf das nahe Ufer gespäht haben, um jagdbares Wild zu entdecken. Oder die sich einfach nur wärmen wollten. Oder vielleicht war es ein einsamer Fischer, der hier seinen Fang gebraten hat. Von hier habe ich einen guten Blick über den See auf den Berg gegenüber. Er heißt Predigtstuhl und in den nächsten Tagen werde ich sicher einen Pfad finden um von dort ins weite Land zu blicken.

Für heute ist jedoch ein Fahrradausflug geplant. Zum Wasserfall "Brudslöjan" (Brautschleier). Mit den Fahrrädern geht es von Årrenjarka, das ist samisch und bedeutet soviel wie Eichhörncheninsel auf der Strasse Richtung Kvikkjokk zuerst nach Köpenhamn. Die Wahl der Strasse fällt leicht, da es nur eine gibt, und die hört in Kvikkjokk auf. Dann gibt es nur mehr Wildnis. Berge, Flüsse, Seen, Einsamkeit.
Die sieben Kilometer auf der Strasse radelt man den Saggatsee entlang, der mit dreissig Kilometer Länge und ca. zwei Kilometer Breite zwischen den Bergen eingebettet ist.

Eine leichte Brise weht und kühlt angenehm, denn obwohl es noch früh am Tag ist, brennt die Sonne vom Himmel. Ab Mittsommer ist in diesen Breitengraden die beste Reisezeit. Saison ist bis Ende August, im September beginnt bereits der Herbst.

In Köpenhamn am Rastplatz rechts der Strasse lassen wir die Fahrräder stehen. Eine kleine Feuerstelle zeugt von früheren Besuchern. Ein kleiner Pfad schraubt sich entlang einem Bach den Hang hinan. Es ist feucht und dementsprechend gibt es viele Blumen: Wiesenveilchen, Hahnenfuss, Glockenblumen. Der Weg ist gut markiert. Gleich neben der Strasse ist immer viel Elchlosung zu sehen. Die Elche stehen hier geschützt in den Büschen und sehen sich die Autos an. Wenn sie genug davon haben, queren sie die Strasse.

Auf dem winzigen, gewundenen Pfad geht es steil nach oben. Nach zehn Minuten angestrengten Steigens kommt schon der erste Blick auf den Wasserfall. Die Wasser schießen direkt von der Bergkante in etwa fünfhundert Meter Entfernung herunter. Nach einer weiteren halben Stunde stehen wir direkt unter dem Wasserfall. Er ist breit, vielleicht zwanzig Meter, was natürlich von der Wassermenge abhängt, aber jetzt zur Zeit der Schneeschmelze ist genug Wasser vorhanden.

Der Blick geht über den Saggatsee und bleibt auf der gegenüberliegenden Seite an einem markanten Felsengebirge hängen. Es ist der Predigtstuhl, ein weiteres Wanderziel für die nächsten Tage.

Hier scheint der Weg zu Ende zu sein. Denn vor uns sind nur mehr Felsen. Von hier aus lässt sich der Pfad nur mehr erahnen und aus dem Steigen wird ein Klettern. Ab hier wird die Sache richtig anstrengend, aber es lohnt sich, denn mit absoluter Konzentration wird auch die Kante gemeistert wo sich der Kådtjåjåkko über die Kante des Tavvevaare wirft, und dem Besucher bildet sich ein Blick ins Paradies oder zumindest in das, was wir uns allgemein unter dem Paradies vorstellen, möglich.

Der Bach läuft durch eine kreisrunde Öffnung im Wald. Uralte Föhren stehen wie eine Versammlung vorsintflutlicher Riesen im Kreis mit einem Durchmesser von ca. zwanzig Metern. Die Föhren sind allesamt abgestorben, aber sie weigern sich aufzugeben und stehen wie eherne Zeugen einer verlorenen Zeit. Innerhalb dieses Kreises aus Baumriesen scheint die Luft stillzustehen und vibriert, von keinem Windhauch angetrieben. Eine magische Aura umgibt die verwitterten Kiefern. Flechten hängen von ihren kahlen Zweigen. Eine wurde vom Blitzschlag schraubenförmig ihrer Rinde beraubt. Der Mensch ist klein und doch nimmt er die eigenartige Stimmung verlockend und erschreckend zugleich in vollen Zügen wahr. Der menschliche Geist rührt an die Unendlichkeit und endlich gelingt es, einen Zipfel der uns bekannten Realität zu lüften und in die Ewigkeit zu schauen, die zeitlos ist oder zumindest eine andere Zeitrechnung folgt als Sterblichen. Merkwürdig, das gelingt uns nur durch Zufall, nie auf Wunsch. Doch ist man offen genug, so darf man schauen du die Zeit bis zum nächsten Offenbaren wird immer kürzer. Hier im Norden scheint die Kombination aus Einsamkeit, Bergen, uralten Bäumen und Tolkien als Reiseliteratur beste Voraussetzungen dafür zu bieten.

Durch das viele Wasser gibt es hier auch enorm viele Blumen. Schwedischer Hartriegel mit kleinen weißen Blüten mit dunkelblauen Stempeln, oder Silberwurz, ebenfalls klein und weiß aber mit gelben Stempeln. Die Silberwurz ist übrigens die Landschaftsblume Lapplands.

Wer kein Pflanzenbestimmungsbuch mit hat, dem sei "Våra vanligaste Fjällväxter" von Pelle Holmberg und Hans Nelsäter empfohlen. Erhältlich im Fjällmuseum Ajtte in Jokkmokk. Darin sind auch die deutschen Blumennamen nachzulesen.

Das Rauschen des Bachs unterstreicht die Verzauberung des Ortes. Wie lange ich da sitze weiß ich nicht, doch fühle ich mich gestärkt und frisch als ich mich wieder auf den Rückweg mache. Wahrscheinlich haben die Samen solche Orte für Ihre Saite genannten heiligen Plätze ausgewählt und die Nojden, die Schamanen der lappländischen Urbevölkerung, haben hier ihre Offenbarungen gehabt. Nur zögerlich mach eich mich auf den Rückweg und noch heute, als ich das schreibe, umfängt mich wieder dieser völlig zeitlose Schauer, den ich an diesem Ort gespürt habe.

Eine halbe Stunde später bin ich wieder bei den Fahrrädern angelangt. Weiter geht es nach Kvikkjokk.

BEGEGNUNG MIT DEM ELCH

Kvikkjokk besteht aus vielleicht zehn Häusern und einer Kirche. Der kleine Hafen ist wichtig, denn zum Padjelantaleden muss man per Motorboot über den Bach Tarraälven fahren.
Die Kirche stammt noch aus der Zeit, als Kvikkjokk größer war als Jokkmokk - diese kurze Blütezeit in der Mitte des 17. Jahrhunderts hatte Kvikkjokk Silberfunden in den Bergen zu verdanken. In Altavare und Kedekevare wurde Silber gefunden, ein Material, das die schwedische Krone dringend benötigte, denn in jenem Jahrhundert lag Schweden beinahe ständig im Krieg mit seinen Nachbarn.

In Kvikkjokk wurde ein Schmelzwerk gebaut, das Silber wurde mit Rentieren und Akkjas verfrachtet. Hundert Leute waren beschäftigt. Die fertigen Silberbarren wurden sodann nach Luleå weiterbefördert.

Bei der Rückfahrt aus Kvikkjokk wird mir ein merkwürdiges Erlebnis zuteil.
Noch mitten im Ort, dort, wo die Strasse zum Wohnmobilparkplatz abzweigt, beginnt eine ziemliche Steigung. Da bei meinem Fahrrad die Gangschaltung ihren Dienst immer wieder einmal verweigert, bleibe ich stehen und steige ab, um daran herumzuwerkeln.

Aus irgendeinem Grund drehe ich mich um und traue meinen Augen kaum: Vielleicht drei Meter von mir entfernt ist ein Elch völlig geräuschlos aus dem Gebüsch getreten und schaut mir interessiert zu. Er ist nicht scheu, sondern beäugt mich genauso neugierig wie ich ihn. Aus dieser Nähe sehe ich erst, wie hoch diese Tiere sind.

Ich bin nicht klein, aber er überragt mich sicher um fünfzig Zentimeter. Das Tier scheint noch jung zu sein, wahrscheinlich ein Vorjahreskalb, es ist wohlgenährt und steht in der Blüte seiner Jugend da. Stolz auf seine Kraft und im Bewusstsein seiner Überlegenheit. Ich klappe den Ständer des Fahrrads heraus, was nicht ohne eine gewisse Geräuschentwicklung abgeht. Doch der Elch bleibt, wo er ist.

Inzwischen haben die Hunde des großen braunen Holzhauses auf der anderen Straßenseite Witterung aufgenommen und bellen wie verrückt. Der Elch schaut nur kurz in die Richtung und widmet seine Aufmerksamkeit wieder mir und meinem Fahrrad.

Gesund sieht er aus. Die Haut spannt sich um den wohlgenährten Leib, der Kopf ist stolz erhoben, als er zu den Hunden, seinen natürlichen, weil gezähmten, ihrer Freiheit beraubten, zu den Feinden übergelaufenen, Artgenossen blickt.

Stolz aufgerichtet scheint er sich seiner Freiheit bewusst zu sein. Ich könnte auf ihn zugehen und ihn anrühren, doch ich verwerfe den Gedanken gleich wieder. Ich finde, man sollte Tieren in der freien Wildbahn einen gewissen Respekt erweisen. Daher beschränke ich mich darauf, ein paar Fotos von dem Tier zu machen, und abzuwarten, was denn nun geschieht.

Nun, es geschieht nichts, bis der Elch sich wieder darauf besinnt, was ihn aus dem Gebüsch gelockt hat. Wahrscheinlich der Gedanke, dass die Büsche auf der anderen Seite der Strasse besser schmecken werden als auf seiner Seite. Daher setzt er seinen Weg fort und beginnt an ein paar jungen Birken zu knabbern. Schon bald hat er mich vergessen und ist voll auf sein Tun konzentriert.

Fahrradstrecke: 28 km
Wanderung: ca. 2 Stunden


MIT DEM SCHIFF ZUM PREDIGTSTUHL

Gun und Lasse betreiben Årrenjarka als ein Mittelding aus Campingplatz und Feriendorf. Die beiden sind extremst nett und haben immer ein offenes Ohr für die Wünsche ihrer Gäste. So such heute, als ich den Wunsch äusssere, den Predigtstuhl zu besteigen. Lasse nützt die Gelegenheit, sein neues Motorboot vorzuführen und schon sausen quer über See, dass die Gischt und mit einem feinen Wassernebel bestäubt. Der Weg zum Gipfel ist mit Bändern gekennzeichnet, denn es scheinen nur wenig Leute die Lust zu verspüren, hier herauf zu kommen. Die Einheimischen sind wohl nur zur Bären- oder Elchjagd hier unterwegs und die paar Fremden reichen nicht aus, einen ausgetretenen Pfad im Heidelbeergestrüpp zu verursachen.

Es ist warm, ca. zwanzig Grad, durch die vielen Schmelzwasser ist das Wasser des Saggatsees recht hoch. Schon nach ein paar Minuten hat uns der Wald in seine Arme geschlossen. An Föhren und Birken vorbei schraubt sich der Pfad gleich tüchtig hoch. Von der Ferne ruft der Kuckuck. Sonst ist kein Laut zu hören.

Viele Blumen wachsen links und rechts des Wegs. Eine Blüte fällt mir auf. Seidelbast, kein Zweifel, doch mit weißen Blüten?

Der erste Aussichtspunkt ist nach einer Stunde erreicht. Bis weit hinein in den Sarek Nationalpark sehen wir. Doch es soll noch besser kommen. Nach einer weiteren Stunde haben wir den Predigtstuhl erklommen und sehen in alle Richtungen: Tal auswärts Richtung Jokkmokk, wo der Saggat in den Tjåmotisjaure und weiter den Lille Luleälv abläuft, Richtung Süden in das Gebiet des Perlflusses, im Westen die Gipfel des Padjelanta und des Sarek. Im Süden rollt eine Waldhügelkette nach der anderen heran.

Ich stehe auf dem blanken Felsen, der steil abfällt zum Ufer des Saggatsees und blicke in die nahezu unendliche Ferne. Hinter mir besteht der Wald vor allem aus Birken, vereinzelt haben sich Föhren darunter gemischt.
Ein einziger Ton ist zu hören, der mich schon beim Aufstieg in unregelmäßigen Abständen begleitet hat. Ein einsamer Waldvogel gibt darin seiner ganzen Verzweiflung Ausdruck, indem er immer nur diesen einen Ton wiederholt.

Am Boden wächst Erika, moosige Steine und vor allem Preiselbeeren. Die Fichte vor mir ist völlig kahl gegen Norden, nur Richtung Süden streckt sie ihre dichten Äste weit ausladend, als wollte sie die Leere ihrer Nordseite wettmachen.

An einigen Stellen, wo sich Wasser ansammeln konnte, gedeiht Wollgras, und lässt seine weißen Köpfchen im Winde nicken. Zwischen dem Preiselbeergestrüpp winken auch die weißen Blüten der Moltebeeren. Nach einer Stunde Abstieg bin ich wieder wir am Landungssteg, lege mich in die Sonne, atme den Duft des warmen, trockenen Holzes und höre dem leisen Glucksen der Wellen zu die an den Bootsteg schlagen.


GANZTAGESWANDERUNG AUF DEN KASSAVARE

Diese Wanderung ist sicher einer der Höhepunkte meines Aufenthalts in Årrenjarka. Vom Gipfel des Kassavare sind bei schönem Wetter die Gipfel des Sarek Nationalparks ganz besonders gut zu sehen sind.

Die Ausrüstung ist wie für jeden anderen Tagesausflug auch: Gutes Schuhwerk, bequeme Hose, Pullover und Regenschutz im Rucksack. Jause nicht vergessen. Um es noch einmal zu wiederholen: die Wege sind sehr gut markiert und gut ausgetreten. Verlaufen ist so gut wie unmöglich.

Am Bach Årrejåkkå geht es auf einem relativ breiten Weg durch vereinzelte Kiefern entlang den roten Punkten, die die Markierung darstellen.

Massenhaft Elchlosung, Winterlosung, die eine ganz andere Beschaffenheit hat als Sommerlosung. Ist diese im Sommer weich wie Kuhfladen, so ist die Winterlosung hart und federleicht. Eine pergamentartige Haut umgibt einen Kern von zellstoffartiger Beschaffenheit. Daran kann man nachvollziehen, dass der Elch im Winter vor allem Zweige und anderes, schwer Verdauliches frisst.

Es hat um die fünfundzwanzig Grad, vom See her weht eine leichte Brise. Nach zehn Minuten wird der Bach auf einer schönen Holzbrücke überquert. Feuchte Stellen sind gut mit Bohlen überbrückt.

Immer wieder erstaunt mich der lichte Wald - die Föhren, die hier stehen, scheinen aber trotzdem recht von der Witterung mitgenommen zu sein. Viele abgestorbene Bäume sind zu sehen. Findlinge recken ihr bemoostes Haupt, dazwischen immer wieder Schwarzbeerengebüsch. Im August müssen hier massenhaft Schwarzbeeren zu pflücken sein.

Elchspuren haben sich in der feuchten Erde des Weges eingepresst. Langsam, fast unmerklich steigt der Weg an. Schachtelhalme werden wieder zahlreicher, je näher der Wanderer an den Bach Årrejåkkå herankommt. Der erste Windverschlag ist nach 3,6 km erreicht. Man hat einen guten Blick auf den Årrenjåkkå, der sich gischtend seinen Weg bahnt. Der Windverschlag lädt mit überdachtem Tisch, Feuerstelle und viel Holz zum Verweilen. Bereits von hier hat man einen guten Blick auf den Kassavare.

Nach einem weiteren Kilometer öffnet sich der Wald und wir zu einer Art Hochmoor. Schon ist die zweite Raststelle erreicht. Hier geht ein Pfad weiter zum Kuossauresee, doch verliert sich der Weg nach dem weit gestreckten Hochmoor im Wald.

Ich bleibe stattdessen auf dem gut gekennzeichneten Pfad. Nach ca. hundert Metern wird der Årrenjåkkå wieder auf einer stabilen Holzbrücke überquert. Jetzt geht es bergauf. Der Weg ist durchaus mit einem Steig in den Alpen zu vergleichen.

Auch die Vegetation ist ähnlich. Birken, Sauerampfer, Wald-Storchschnabel, Alpen-Milchlattich, und natürlich die überall vorkommende Moltebeere. Bärlapp, Schachtelhalm, Farne, alles wächst und blüht und gedeiht im kurzen, aber intensiven Sommer Lapplands. Auch Alpen-Ehrenpreis ist zu sehen.

Stellenweise verwechselt das kleine Bächlein, das eben noch fröhlich neben dem Pfad einher gesprungen ist, unseren Weg mit seinem Bachbett. Vergissmeinnicht blühen zuhauf links und rechts des Wegs.

Richtung Norden blinkt der See Kuossaure im Sonnenlicht. Gut, dass der Pfad nicht leicht zu finden war, denn das sieht noch nach einem ziemlich weiten Marsch aus.

Sobald die erste Anhöhe erreicht ist, also nach ca. einer Stunde, ändert sich die Gegend schlagartig und von der Wald- und Wiesenflora ist die alpine Zone erreicht. Schneeflecken an den Hängen, nur mehr vereinzelt Birken, während am Boden zähes Weidegestrüpp wächst. Der Weg bleibt vorbildlich markiert und es ist einfach, den Berg hinan zu steigen.

Nach vier Stunden Gehzeit ist der Sattel erreicht. Jetzt ist nur mehr der Gipfel des Kassavare zu ersteigen. Interessanterweise führt der Pfad weiter nach Kvikkjokk. Der Gipfel ist hier in Schweden kaum jemals ein lohnendes Objekt für die Einheimischen. Man begnügt sich damit, die Natur als solche zu geniessen. Gipfelbesteigungen sind nicht Sache der Leute hier.

In etwa einem Kilometer Entfernung lockt der Steinmann des Gipfels inmitten von Granitplatten. Es geht einfach über bemooste Felsen. Hier heroben bläst ein frisches Lüftchen und kühlt die erhitzten Wangen. Auf dem Gipfel angelangt lohnt ein herrlicher Blick hinein in den Sarek und seine vergletscherten Gipfel.

Einige Bergseen glitzern in der Sonne. Hier ist es gut ruhen und ich bleibe noch lange sitzen und schaue träumend in die Ferne, ehe ich wieder ins Tal absteige.

Kurzinfo Årrenjarka:
Tel: +46 971 230 18
Fax: +46 971 230 37

Adresse: Årrenjarka Fjällby
PL 3183
S-962 02 Kvikkjokk
www.arrenjarka.com

Ansprechpartner: Gun Mannberg, Lasse Lindquist

Ferienhaus (bis zu 8 Personen, aller Komfort): € 90.- pro Tag, € 550.- pro Woche.

Allgemeiner Eindruck: exzellente Lage auf eine von Kiefern bewachsenen Halbinsel im Saggatsee. Weitläufiges Areal. Ruderboot im Mietpreis inbegriffen. Familiär und gemütlich. Ruhig.

Supermarkt, Bank, Post: In Jokkmokk, 100 km

Angeln: Im Saggatsee (Forellen, Äschen, Renken)

Ruderboot: ja

Kanu: nein

Fahrräder: werden vermietet

Sauna: ja

Kvikkjokk: Der Fährbetrieb verläuft zwischen dem ersten Juli und dem einunddreißigsten August nach Schema: 9'30, 12'30, und 16'30. Auf Wunsch auch außerbetriebliche Fahrzeiten. Der Preis für die Überfahrt beträgt SEK 90.-

Anreise: Göteborg E20 - Örebro - Str. 45 - Mora - Östersund - Storuman - Jokkmokk - Årrenjarka (Kvikkjokk) (Inlandstrasse = landschaftlich reizvoll)
oder: Malmö - E4 - Stockholm - Uppsala - Gävle - Umeå - Boden - Jokkmokk - Årrenjarka (Kvikkjokk) (schnelle Verbindung vom Süden in den Norden)


1 Minute bitte! Du kannst zur Verbesserung unserer homepage beitragen:
Bitte beurteile diesen Bericht, indem Du in jeder Spalte eines der Kästchen ankreuzt.
Wie hat Dir der Artikel gefallen ?
super
gut
naja
eher nicht
überhaupt nicht
Informationsgehalt ?
toll
schon bekannt
uninteressant
Mehr davon ?
mehr davon
egal
entsorgen

 

Sonstige Kommentare:



Last Updated: Freitag 14.Oktober 2011
Copyright 1999-2011 Dr. Eduard Nöstl

ISDN 1101-9840

 







 

 

 

Warum Schweden FAQ Contact Us Wir über uns Home Zurück zum Anfang Contact Us Ferienhausinfo Home