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FRAGEN UND ANTWORTEN

Anreise mit dem Auto

Schätzungsweise neunzig Prozent der Schwedenreisenden kommen mit dem eigenen Auto. Die altbewährte Vogelfluglinie ist immer noch die Route, auf der man am schnellsten nach Schweden kommt. Also über Hamburg - Lübeck - Puttgarden dann mit der Fähre nach Rödby und von dort direkt Richtung Kopenhagen. Kurz vor Kopenhagen heißt es dann aufpassen, zwei Möglichkeiten tun sich auf: Über die Öresundbrücke geht es direkt nach Malmö, über Helsingör, ca. 40 km nördlich von Kopenhagen kann man noch schnell eine kleine Fährenüberfahrt einschieben und landet in Helsingborg, dem alten "Tor nach Schweden". Die Kosten bleiben sich in etwa gleich - was die Fähre billiger ist, spart man sich wiederum am Sprit bei der Brücke. Vorteile tun sich auf, wenn der Schwedenreisende direkt weiter in den Norden will, dann kommt er von Helsingborg direkt an die E4 nach Stockholm bzw. die E6 nach Göteborg. In Malmö lässt sich die Schwedenreise so richtig gemütlich beginnen.

Wie sieht die Sache nun konkret aus? Trotzdem die Fähren von Puttgarden im Halbstundentakt (Minute 15 und Minute 45) auslaufen, empfiehlt sich in den Hauptreisemonaten Juli und August unbedingt eine Buchung des Fährplatzes. Es ist ein erhebendes Gefühl, wenn man an den Kolonnen wartender Autos vorbeifahren kann und direkt auf die Fähre gewunken wird. Buchung entweder via Internet www.scandlines.de oder telefonisch über die Nummer +49 (0) 381 54 35 0 oder DFO Fährhafen 23769 PuttgardenTel. 0180-534 34 41 oder TT Line 20457 Hamburg, Tel. 040-360 14 42. www.TT-Line.com Der Preis von Puttgarden nach Rödby beläuft sich auf € 63.- für einen PKW bis 6 m Länge und 4 Personen, fürs Motorrad sind € 28.- zu berappen. Für die Brücke sind natürlich keine Buchungen notwendig. Preisinfo: www.osb.oeresundsbron.dk

Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, mit dem Auto nach Schweden zu kommen. Mit den Fähren von Rostock, Saßnitz oder Travemünde aus nach Trelleborg, dabei handelt es sich um mehrstündige Fahrten (sieben bis acht Stunden), und es gehen auch dementsprechend nur wenige Schiffe, also im Schnitt laufen die Fähren drei mal am Tag aus. Für die Nachtüberfahrt empfiehlt sich eine Kabine. Weitere Infos unter www.skandinavienreisen.de/.

Wildschadenversicherung

Schweden ist dünn besiedelt und daher ist die Verkehrsdichte nicht überaus groß. Vermutlich ist die Gefahr mit einem Rentier oder einem Elch zu kollidieren größer als ein "normaler" Verkehrsunfall, trotzdem lohnt es sich, die grüne Karte mitzuführen. Sie gibt im Fall des Falles die nötige Sicherheit bei Verhandlungen mit dem Widerpart. Eine Wildschadenversicherung ist speziell bei Fahrten in den Norden also etwa ab Dalarna zu empfehlen.

Tanken

Vom Treibstoff her ist Schweden gut mit Tankstellen bestückt, an so gut wie allen kann rund um die Uhr getankt werden. Entweder mit Kreditkarte oder schwedischen Banknoten. Viele Tankstellen an den Durchzugsstrassen sind vierundzwanzig Stunden lang geöffnet, sonst schwankt die Öffnungszeit von sechs Uhr in der Früh bis zweiundzwanzig oder vierundzwanzig Uhr.

Die Tankstellen entwickeln sich mehr und mehr zum Tante Emma Laden, wo es alles gibt, was der Reisende und somit auch der Urlauber brauchen kann: von der Grillkohle mit dazu passendem Grillofen zum Mückenschutz (MyggA haut auch die stärksten Quälgeister um). Nur Alkohol gibt es sicher keinen. Immerhin ein gutes Bier, das es dafür gleich in der Sechserpackung zu erstehen gibt (Pripps Blå beispielsweise oder Norrlands Guld um nur einige Favoriten zu nennen.)

Die Qualität des Treibstoffs entspricht dem europäischen, also 95 Oktan bis 98 Oktan. An Firmen sind zu nennen: Statoil, der flächendeckende Treibstoffversorger, sowie Shell, Esso, oder Q8.

Freie Fahrt unter Verantwortung

In Zeiten da auch auf deutschen Autobahnen immer weniger der Wahlspruch "Freie Fahrt für freie Bürger" gilt, nehmen sich die schwedischen Geschwindigkeiten bei weitem nicht mehr so exotisch aus wie noch vor einigen Jahren: 110 auf den Autobahnen, 90 auf Überlandstrassen und in den Orten 50 km/h.

Es ist wirklich nur zu empfehlen, sich strikt an diese Begrenzungen zu halten, nicht nur im Sinne einer intakten Urlaubskasse, sondern auch um sich an die vorherrschende Mentalität anzupassen. Die Schweden fahren vorsichtig und nach dem Prinzip lieber langsam am Ziel als schnell im Graben. Die Polizei sichert die Strassen selten mit fix montierten Radarkontrollen, sondern verlässt sich auf die Kontrolle der motorisierten Streifen, wobei es sich keineswegs nur um Autos der Marke Volvo und Saab handelt, sondern durchaus auch auf deutsche Qualitätsmarken zurückgegriffen wird. Die absolute Toleranzgrenze verläuft bei dreißig Kilometern über dem zugelassenen Höchstmass. Darüber ist in der Regel der Führerschein weg. Kassiert werden die empfindlichen Geldstrafen an Ort und Stelle, allerdings ist man durchaus modern: der Verkehrssünder kann sich auch per Kreditkarte die Absolution erkaufen.

Erforderliche Papiere: Gültiger Führerschein, Kraftfahrzeugschein, Grüne Karte ist immer gut.

Obligatorische Fahrzeugausstattung: Zwei Warndreiecke sind vorgeschrieben. Sie werden bei Bedarf 50-100 Meter hinter dem Fahrzeug aufgestellt. Die Benutzung von Sicherheitsgurten (vorne und hinten) ist ebenfalls vorgeschrieben. Kinder dürfen auf allen Plätzen sitzen, sie müssen jedoch angeschnallt sein bzw. sich im Kindersitz befinden.

Autofahren ist ab 18 Jahren erlaubt. Es gilt die Regel "rechts vor links", sofern die Verkehrszeichen nichts anderes vorschreiben. In Schweden fährt man stets mit Abblendlicht. Mit Spikes darf man vom 1. Oktober bis 30. April fahren (bzw. so lange, wie die Straßen verschneit oder vereist sind). Spikes oder Winterreifen müssen auf allen vier Rädern aufgezogen sein.

Notsituationen: Wenn das Auto akut repariert werden muss, in ganz Schweden unter der Nummer 020-910040 den "Larmtjänst" (Notdienst) anrufen; das Gespräch ist kostenlos.

Anreise mit dem Flugzeug

Es gibt zwei weitere Möglichkeiten, sich der schwedischen Schönheit zu nähern: Durch die Luft oder auf Schienen. Seit die Billigfluglinien die heile Welt der Fluglinien durcheinander gewirbelt haben, ist es auch für den durchschnittlichen Urlauber keinesfalls unmöglich, auf diesem Weg in den Genuss des skandinavischen Urlaubs zu kommen. Dennoch bleibt zu bedenken, dass vor Ort ein fahrbarer Untersatz fast unumgänglich notwendig ist und diese Ausgabe in das Urlaubsbudget daher von Anfang an einbezogen werden sollte. Außerdem fliegt beispielsweise Ryan Air zwar Stockholm an, aber nicht Arlanda (im Norden Stockholms) sondern Skavsta (im Süden der schwedischen Hauptstadt gelegen). Und so gut wie alle Anschlussflüge gehen von Arlanda aus.
Hier einige Adressen für die Fluglinien: www.ryanair.com, www.scandinavian.net, www.lufthansa.com, www.aua.com,

Anreise mit der Eisenbahn

Bleibt noch die Bahn. Interrail ist wohl jedem ein Begriff, jetzt haben die schwedischen Staatsbahnen (SJ) ihre Fahrkartenkonzept mit dem Just-nu-Ticket überhaupt auf den Kopf gestellt: Der Preis wird direkt bei der Anfrage festgelegt. Dabei gibt es Preisnachlässe von bis zu 79 Prozent. Natürlich gibt es auch hier wieder einen Haken: Die Zahl der Tickets ist begrenzt. Die Just-nu-Tickets sind erst 90 Tage vor dem Reisetag buchbar, die Rückgabe ist bis 7 Tage vor der Reise gegen Gebühr möglich. Immerhin reduzieren sich die Standardpreise für Abfahrten in Zeiten geringer Auslastung, nämlich montags bis donnerstags von 10 bis 14 Uhr und nach 19 Uhr, ganztägig samstags sowie freitags und sonntags bis 12 Uhr. Link auf der Linkseite.

Für Jugendliche unter 26 Jahren, Studenten und Senioren gibt es das Last-minute-Ticket, das frühestens 24 Stunden vor Abfahrt gekauft werden kann. Last-minute-Tickets für Schweden kann übrigens jedes Reisebüro mit DB-Agentur verkaufen. Erwähnenswert weiters das Scanrail Ticket, der Renner schlechthin unter den skandinavischen Bahnreisepässen. Im Gegensatz zum (wohl allen bekannten) Interrail Ticket gibt es das Scanrail Ticket. Ideal für einen dreiwöchigen Urlaub in Schweden, wenn die Betonung auf Kennen lernen von Land und Leuten liegt. Unbegrenzte Reisefreude in der Bahn an ganzen einundzwanzig aufeinander folgenden Tagen.

Kosten: Für Jugendliche bis 25 Jahren € 249.-, ab 26 Jahren € 332.-, für Senioren (ab 65) € 295.-, Kinder (bis 11 J.) € 166.-
Weiters gibt es Flex Tickets Innerhalb eines Zeitraums von zwei Monaten bedeutet das Reisen an einer vorher festgelegten Anzahl von Tagen. Wann diese Reisetage genutzt werden, steht jedem frei. Außerdem gibt es mit diesen Bahnpässen Ermäßigungen bei Schiffen und Buslinien.

Eine Besonderheit bildet im innerschwedischen Reiseverkehr die Inlandsbahn (www.inlandsbanan.se) von Kristinehamn am Vänersee über Mora in Dalarna bis Östersund in Jämtland und von dort durch den Norden nach Gällivare. Das ist eine Triebwagengarnitur, die ungefähr bei jedem Elch und bei jeder Milchkanne anhält. Ideal also für Reisende, die die Gegend kennen lernen wollen und viel Zeit haben. Denn nicht für jeden ist das hundertzwölfte Rentier auf der Strecke noch immer so interessant wie das erste. Und trotzdem muss ein Aufenthalt in Kauf genommen werden. Weiters interessant bei diesem Zug ist die Möglichkeit, in Orten, die man sich näher ansehen möchte, die Fahrt zu unterbrechen und ein paar Tage auszuspannen ehe die Fahrt fortgesetzt wird. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass die Inlandsbahn von SJ getrennt geführt wird, also eine eigene Karte notwendig ist. Ein Preisbeispiel: Östersund-Gällivare SEK 697.- (€ 60.-). Dann gibt es noch die Inlandsbahnkarte, die vom 18. Juni - 18. Juli SEK 1.195.- (ca. € 99.-) kostet und vom 19. Juli - 6. August SEK 995.- (€ 899.-).


 

Last Updated: Freitag, 14.Oktober 2011
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